Nackt.
Während ich über Neil und Amanda geschrieben und versucht habe in Worte zu fassen, was mich an ihnen begeistert, habe ich einen Aspekt von Amanda vergessen; oder vielleicht fällt er auch unter "macht was sie will, auch wenn sie damit aneckt". Und das ist die Tatsache, daß sie gerne mal nackt ist.
Das ist an sich noch nichts Besonderes, ein Blick ins Internet oder die Bildzeitung zeigt viele nackte Leute, aber sie scheint das einfach grundsätzlich gerne zu sein, sozusagen in ihrer Freizeit, nicht um Skandale zu produzieren oder sexy zu wirken (auch wenn sie beides billigend in Kauf nimmt), sondern - ja, warum eigentlich?
Und das ist genau mein Punkt. Für mich ist das eigentlich die falsche Frage. Die Frage ist: Warum eigentlich NICHT?
Ich meine, draußen schneits grade, das ist Antwort genug. Und ich hab auch keine expliziten FKK- oder gar exhibitionistischen Tendenzen. Außerdem bin ich in den letzten Jahren nicht jünger oder schlanker geworden, und geniere mich dafür ein bißchen, weil ich mich nicht sooo schön finde. Aber angenommen, ich hätte jetzt Lust, mich nackt auf eine Parkbank zu setzen oder nackt eine zentrale Kreuzung zu überqueren, dann verstehe ich einfach nicht, warum das ein Riesentheater geben muß. Ich meine, ich verstehs wirklich nicht.
Und es regt mich auf, wenn man versucht, irgendwelche Teile, die an mir dran sind, und zwar 24 Stunden am Tag, und die (so oder invers) alle (ALLE!) anderen Leute auch haben, und die angeblich der Herrgott da dran gemacht hat, für peinlich zu erklären, ihre Existenz zu vertuschen oder auch, ihnen eine ausschließlich sexuell aufgeladene Bedeutung zu geben. Zugegebenerweise haben sie die in bestimmten Situationen, aber 95% der Zeit sind es einfach Körperteile. Kann man die nicht einfach in Frieden existieren lassen, versteckt oder offen, ohne dieses Affentheater?
Ich verzichte darauf, auch noch auf das Affentheater einzugehen, das ausbricht, weil man Amanda Palmer nicht nur gelegenlich nackt sieht, sondern auch noch mit UNRASIERTEN ACHSELN. Weltuntergang.
Ich fühl mich wirklich oft im falschen Film.
Das ist an sich noch nichts Besonderes, ein Blick ins Internet oder die Bildzeitung zeigt viele nackte Leute, aber sie scheint das einfach grundsätzlich gerne zu sein, sozusagen in ihrer Freizeit, nicht um Skandale zu produzieren oder sexy zu wirken (auch wenn sie beides billigend in Kauf nimmt), sondern - ja, warum eigentlich?
Und das ist genau mein Punkt. Für mich ist das eigentlich die falsche Frage. Die Frage ist: Warum eigentlich NICHT?
Ich meine, draußen schneits grade, das ist Antwort genug. Und ich hab auch keine expliziten FKK- oder gar exhibitionistischen Tendenzen. Außerdem bin ich in den letzten Jahren nicht jünger oder schlanker geworden, und geniere mich dafür ein bißchen, weil ich mich nicht sooo schön finde. Aber angenommen, ich hätte jetzt Lust, mich nackt auf eine Parkbank zu setzen oder nackt eine zentrale Kreuzung zu überqueren, dann verstehe ich einfach nicht, warum das ein Riesentheater geben muß. Ich meine, ich verstehs wirklich nicht.
Und es regt mich auf, wenn man versucht, irgendwelche Teile, die an mir dran sind, und zwar 24 Stunden am Tag, und die (so oder invers) alle (ALLE!) anderen Leute auch haben, und die angeblich der Herrgott da dran gemacht hat, für peinlich zu erklären, ihre Existenz zu vertuschen oder auch, ihnen eine ausschließlich sexuell aufgeladene Bedeutung zu geben. Zugegebenerweise haben sie die in bestimmten Situationen, aber 95% der Zeit sind es einfach Körperteile. Kann man die nicht einfach in Frieden existieren lassen, versteckt oder offen, ohne dieses Affentheater?
Ich verzichte darauf, auch noch auf das Affentheater einzugehen, das ausbricht, weil man Amanda Palmer nicht nur gelegenlich nackt sieht, sondern auch noch mit UNRASIERTEN ACHSELN. Weltuntergang.
Ich fühl mich wirklich oft im falschen Film.
madove - 24. Jan, 19:37
zufällig habe ich heute auf arte einen bericht gesehen (nur das ende) über jugendliche (also das sind heute kids so bis 14), die offen über ihre sexualität und ihr erstesmal sprachen. ich hab sie einfach nur bedauert. so aufgeklärt sie auch waren und so offen sie auch darüber reden konnten - der druck, sex mit jemanden zu praktizieren muss enorm hoch sein.
manchmal beschleicht mich das gefühl, die 'vorstellungswelt' (ne, ne, das ist jetzt nicht hegel, keine angst, den hab ich nie gelesen - leider) die man von sich wie von anderen macht, wird über die angebliche 'erfahrungswelt", die man über die verschiedenen medien bekommt, so groß, dass der einzelne entweder versucht dieser vorgegaukelten welt gerecht zu werden oder sich in sein kämmerchen zurück zieht.
der rahmen der 'freien entfaltung' wird immer geringer - und nutzt man ihn dennoch, dann werden unrasierte achseln aufeinmal thema.
es IST ein falscher film.
Die Medien bilden da wirklich eine Erfahrungswelt, die das Gehirn zwar vielleicht als fiktional erkennt, aber das Unterbewußtsein nicht, und sich damit vergleicht (geht mir jedenfalls so, ich habe mich schon bei Gedanken ertappt wie "aber die xy hat das doch auch hingekriegt", oder "ja, das ist dem xy ja auch schon passiert" und erst nach ein paar Sekunden gemerkt, daß es sich um irgendwelche Film- oder Serienpersonen handelte. Und das, obwohl mein Fernsehkonsum eher eingeschränkt ist.
Aua.)
Was ich halt bedauerlich finde, ist, daß uns irgendwie vermittelt wird, daß, wer nicht hübsch ist, nicht nackt sein darf, und wer nicht singen kann, nicht singen darf, aber gelegentlich fände ich es toll, wenn vermittelt würde, daß, wer doof ist, mal nix sagen darf? Da ist die Botschaft aber irgendwie eine andere...
ok, ich übertreibe etwas. aber wenn man sich mal bewußt macht, was gesendet und in zeitungen und zeitschriften geschrieben wird, dann fragt man sich schon, ob es wert ist gemeldet zu werden und ob es wichtig ist, dass es einfluss nehmen darf.
ob singen, nackt sein oder gedichte schreiben - es gibt gute gründe, es jeweils nicht unbedingt zu tun und es gibt gute gründe, den medialen overkill zu ignorieren und das zu sein, was man ist.