Italienisch

Freitag, 17. Februar 2012

Aus gegebenem Anlass (*kau*)



Risotto al Teroldego

(Teroldego ist ein tiefdunkler italienischer Rotwein; leider auch nicht ganz billig; es geht auch mit jedem anderen trockenen Rotwein. Je dunkler, desto schöner wird die Farbe des Risottos).

Für zwei Personen:
1 Zwiebel kleinschneiden und in Butter leicht anbraten,
350g Reis dazu, kurz mitbraten,
nach und nach auffüllen mit gut 1/2 l Teroldego und knapp 1/2 l Gemüsebrühe,
also auf mittlerer Hitze immer einzwei Gläschen dazukippen, umrühren, einkochen lassen, wieder ein Gläschen, bis der Reis weich ist. (Ca. 15-20 min, je nach Reissorte).
Evtl. nachsalzen.
Heiß servieren, idealerweise mit frisch geriebenem Parmiggiano oder Grana Padano bestreut.

Es bleiben grade zwei Gläschen Rotwein übrig, die man dazu trinken kann.

Eines meiner Lieblingsrezepte.
Supereinfach, vegetarisch, und gästetauglich.

Sonntag, 12. Februar 2012

Der italienische Ausdruck des Tages

Avere la coda di paglia, wörtlich "einen Schwanz aus Stroh haben", bedeutet soviel wie ein vorauseilendes schlechtes Gewissen.
So wie ein Schwanz aus Stroh ganz leicht anfängt zu brennen (das Bild stammt wohl aus einer Fabel mit einem "prothesentragenden" Fuchs), hat eine Person mit einer "coda di paglia" ein schlechtes Gewissen, das sich darin äußert, bei jeder Bemerkung, die vielleicht gar nichts mit ihr und der Sache zu tun hat, zu erschrecken und sich zu rechtfertigen.

Sehr nützlich im Alltag. Wird häufig von dem Mann auf mich angewendet (zu Recht. Ich hab das ständig.) und führt zu einem Lacher anstatt einem krampfigen hin- und hergehenden Abstreiten von gar nicht gemachten Beschuldigungen.

Montag, 11. Juli 2011

Stolz

Der Sizilianer, an dessen Stand ich begeistert zwei Arancini gekauft habe (der Mann liebt die so und man kriegt sie hier selten), fragt, ob er sie aufwärmen soll. Es ergibt sich ein längeres Gespräch auf Italienisch über das Aufwärmen zuhause in Pfanne oder Ofen und generell die seines Erachtens unschlagbare Qualität seines Produkts, an dessen Ende er mir jedoch auf den Kopf zusagt, daß ich das nur begrenzt beurteilen könne, da ich ja offen-hör-lich keine Sizilianerin bin, sondern eher aus der Gegend um Rom komme.

!

Zugegebenermaßen ist "Essen" ein Gebiet, zu dem der Mann viel zu sagen hat und das Bestandteil unserer täglichen Kommunikation auf Italienisch ist. Ich würde bei anderen Themen (Erbschaftsrecht? Autoreparaturen? Ballett? Hieb- und Stichwaffen?) wahrscheinlich eine schlechtere Figur machen, aber ich kriege auch nach zwei Tagen das stolze Grinsen noch nicht aus dem Gesicht.

Donnerstag, 7. April 2011

O sole mio

Wenn ich die Werkstatt zumache und auf Nachfrage wahrheitsgemäß angebe, daß ich nach Italien fahre, muß ich mir immer Augenzwinkern und Neid und "Oh, schöne Ferien!" anhören, mit einem leichten Unterton von "Hachja, wer sich's leisten kann, faul in der Sonne zu liegen."
Daß das wieder so ein krasser Familienpflichtkurztrip wird, um den wir nicht rumkommen, weil man nicht weiß, ob das die letzte Gelegenheit ist, den betroffenen Onkel lebend zu sehen, und daß ich mit Italien eigentlich vor allem Schwiegermutterstreß verbinde und dort noch kein einziges Mal auch nur 10 Minuten faul in der Sonne liegen "durfte", mag ich dann auch nicht jedem Kunden erklären.

Worauf ich mich freue, ist die lange Autofahrt mit dem MannTM, die normalerweise Anlaß zu tiefergehenden, guten Gesprächen bietet.
Und auf den Lebensmittel-Großeinkauf am Montag morgen vor der Rückfahrt.
Und das Treffen mit des Mannes Stiefschwester mit Anhang, die ich beide furchtbar gerne mag.
Und eigentlich auch auf den Onkel&Familie, aber nicht so sehr unter diesen Umständen.
Und sogar die Schwiegermutter wäre nett, wenn sie ein bißchen netter zu dem MannTM wäre.

Und in 4 Tagen und 2000km bin ich ja auch wieder da.

Montag, 21. Februar 2011

parallelidingsda?! (incl. Das italienische Wort des Monats (4) )

Ich hatte Google SketchUp installiert. Um ehrlich zu sein, nur, weil ich damit spielen wollte. Um noch ehrlicher zu sein, weil ich damit virtuelle selbstgebaute Bauwagenaufbauten und TinyHouse-Entwürfe malen wollte, die mir seit Monaten im Kopf rumgehen und die ich in 3D sehen wollte.
Und ich wollte nicht viel Zeit reinstecken. Ich hab also ein paar Tutorials gemacht und war danach immer noch nicht zufrieden mit meinen Fähigkeiten, einfache quaderförmige Objekte in vorgegebenen Größen zu erstellen und so anzuordnen, wie ich das will.

Jedenfalls habe ich beschlossen, etwas anderes zu spielen. Und SketchUp deinstalliert. Und wollte dann auf der Feedback-Seite genau das schreiben: Es gelingt mir nicht so einfach, wie ich das gern hätte, ein paar Quader zu erstellen und anzuordnen.
Und da fiel mir auf, daß ich nicht weiß, was Quader auf Englisch heißt. Ich wollte den Mann fragen. Da fiel mir auf, daß ich auch nicht weiß, was Quader auf Italienisch (unserer Amtssprache) heißt.

Ich habe das jetzt nachgeschaut: cuboid (okay, das hätte ich schonmal gehört haben können) auf Englisch und auf Italienisch (tataaa, das Wort des Monats:)
"parallelepipedo rettangolo"
Also wörtlich rechtwinkliger Spat. Es hat nicht einmal eine eigene Wikipedia-Seite.
Ich bin total schockiert, wie man, so als Volk, nicht nur ohne Wörter wie Schadenfreude, Zweisamkeit oder Mitläufer, sondern auch ohne ein brauchbares Wort für QUADER überhaupt kommunizieren kann.

Donnerstag, 18. November 2010

Italien IV - Pixelgraphik

(Dieser Blogeintrag liegt schon seit dem Sommer auf Halde und wartet nur drauf, daß ich die Bilder zurechtschneide, was ich dann jetzt endlich mal getan hab.)

Meinem Eindruck nach ist der italienische Geschmack für Inneneinrichtung irgenwie konservativer als der deutsche unserer meiner. Nicht nur, daß antike Möbel immer und in allen Situationen als wertvoll und wünschenswert gelten, also schlichtere, modernere oder gar improvisierte Möbel auch von jungen Leuten eher als Armutszeugnis denn als Ausdruck eines eigenen Stils empfunden werden, sonder es kommt mir auch so vor, als wären traditionelle Stickereien und Ornamente nicht nur auf ein konservatives Oma-Umfeld beschränkt.

Nun kann ich nicht genau sagen, wann ich Spitzen oder dekorative Ornamente toll finde und wann nicht - es hat damit zu tun, ob sie mich an das Eiche-rustikal-Wohnzimmer meiner Kinderfrau erinnern (= böse) oder nicht (= eher gut) und ob sie gegenständlich (Hirsche, Enten, Lilien, Hirtenjungen = böse) oder ungegenständlich (schön proportionierte, geschwungene Linien oder geometrische Muster = gut) sind.

Nun habe ich aber unter den Besitztümern meiner "Schwiegermutter" etwas Neues entdeckt, das mich total begeistert, obwohl es gegenständlich ist: Stickereien mit Aliens!
Ich find die grandios... *kicher*
Es gab noch ein paar vergleichbare, aber die konnte ich nicht unauffällig photographieren.

Alienstickerei

Mehr Alienstickerei

Montag, 1. November 2010

Das...

... bruzzelt gerade vor sich hin:
Polpettine di melanzane con cuore di scamorza
Ich bin ja mal sehr gespannt.
"Aubergine", "frittiert", "geschmolzener Käse" sind 3 tags, mit denen man mich hinter jedem Ofen vorlocken kann.

Donnerstag, 26. August 2010

Ai 50 Italiani sulla pista ciclabile.

Scusate.
Capisco che siete in una città straniera, che no capite le regole, e che stavate chiaccherando. E non vorrei insultarvi o farvi sentire non benvenuti. Ma come ca##o è possibile che dei cinque o sei gruppi in cui caminate, non c`è una singola persona che si gira (oppure: mi fa spazio) quando suono il campanello della bici dietro a voi? Forte? Tante volte?
Siete sordi?
Anche se nel vostro modo di gestire il traffico non c'è tanto forte il concetto di rispetto e gentilezza, non avete nemmeno paura di me? Mi sarei quasi fermata per strillarvi in faccia, ma forse è meglio che scrivo solo qui dove nessuno mi capisce.
§%#@€$!!!

Mittwoch, 14. Juli 2010

Italien III - Autofahren

Ich fahre sowieso eher selten und deshalb nicht übermäßig gut Auto. Auch nicht schmerzhaft schlecht oder langsam, aber vor allem im Zweifel eher defensiv. Und normalerweise ziemlich gerne.

Autofahren in Italien ist für mich dagegen eine echte Qual. Wenn ich allein dort mit dem Auto unterwegs bin, brauche ich einfach SEHR lange. Weil ich an Kreuzungen warte, bis man mich reinläßt, haha. Oder nur die Spur wechsle, wenn da eine Lücke ist, also nie. Und deshalb oft irgendwohin fahren muß, wo ich gar nicht hinwollte.

Noch schlimmer ist es aber, wenn der MannTM mitfährt, der sich (wie fast alle mir bekannten Männer) nicht als Passagier, sondern als Copilot versteht und mir deshalb meistens "Los! Jetzt!" zuruft, wenn da meines Erachtens rein physikalisch kein Reinkommen möglich ist. Überraschenderweise hat er meistens recht. Wenn ich nach ein paar solchen Situationen aber verstanden zu haben glaube, daß man sich halt einfach entschlossen reindrängeln muß, und das versuche, brüllt er "Bist du verrückt? Stop!" und rettet uns damit tatsächlich haarscharf vor einem Blechschaden.
Nach seinem Geheimnnis befragt, hält er einen langen Vortrag darüber, daß man den Verkehr um sich rum beobachten muß (schon klar, das mach ich auch) und auf alles gefaßt sein muß (ja, ja, genau) und die anderen Fahrer psychologisch einschätzen muß, ob die eher nachgeben, wenn man frech ist, oder auf Konfrontation aus sind.

Das löst bei mir, je nach Tagesform, Wutausbrüche oder großen Respekt aus. Psychologisch einschätzen? Fast ohne sie zu sehen? In 3 Sekunden? Ohne mit Ihnen einen Abend lang über ihre Kindheitstraumata gesprochen zu haben? Und die machen das alle so? Wow. Interessantes Hobby.
Aber in der Tat kommt man, vor allem in den größeren Städten, dort anders nicht voran. Ich jedenfalls nicht.

Andererseits ist das Ganze für mich halt ein tolles Beispiel dafür, wie die ganze Gesellschaft dort, spätestens seit Berlusconi, insgesamt organisiert ist ... funktioniert ... existiert. Eventuelle Regeln beachtet man nicht, das erwartet auch keiner, und wer Rücksicht nimmt, ist ein Schwächling. Wer wagt, gewinnt, und wenns schiefgeht, ist es sein Pech (und das all derer, die er dabei plattmacht). Dann versteh ich schon, warum der MannTM so ein Kämpfer ist. Und warum er keine Lust mehr hat, da zu leben.

Ich komme mir, wenn ich dort bin, immer sehr deutsch vor. Kleinkariert, unsicher und regelhörig.
Mich irirtiert zum Beispiel eigentlich am allermeisten, mehr als die lebensmüden Vespafahrer und die ..äh... dynamische Auslegung der Vorfahrt, daß die Autos oft nicht auf den eingezeichneten Spuren bleiben, sondern gerne, auch und gerade bei dichtem Verkehr, auf den weißen Linien fahren. Ein bißchen wie jemand, der versucht, sich mit seinem Einkaufwagen an zwei Kassen gleichzeitig anzustellen. Außerdem ist es irgendwie ehrenrührig, an der Haltelinie einer Ampel anzuhalten, sondern man muß einen halben Meter darüber hinaus fahren, um anzudeuten, wie EILIG man es hat und wie ÄRGERLICH diese rote Ampel jetzt ist. Und dann hängt man mit schiefem Hals an der Windschutzscheibe, weil man sonst die Ampel nicht mehr sieht...
Ach egal.

Jedenfalls alles nicht so einfach.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Italien II - Geschichte überall

In Italien gibt es viele schöne historische Stätten und Bauwerke, die man besichtigen kann.
Was ich aber am beeindruckendsten finde, sind die vielen kleinen und großen Spuren aller möglicher vergangener Epochen, die so ganz normal und "integriert" in den Städten und Dörfern rumstehen und -liegen. An jeder Ecke stößt man auf Teile alter Mauern, Straßen und Gebäude, und die Leute sitzen drauf, nageln Blumentöpfe dran oder hängen daran Wäsche auf. Und wundern sich über die Touristen, die sie dabei ehrfurchtsvoll betrachten.
An Stellen, wo man sich des Interesses der Touristen SEHR bewußt ist, macht man dann vielleicht mal ein Schildchen dran: Zum Beispiel in diesem auf Souterrain liegenden Restaurant in Assisi, durch dessen Wand eine römische Straße aus dem 3 Jhdt. vor Christus läuft. Ging auch noch in der nächsten Wand weiter, und man konnte richtig die Spurrillen sehen und fühlen, das kommt aber auf dem Handyfoto nicht so gut raus.

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Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
Ein Lebenszeichen! Wie...
Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
Hach, Gesprächsfetzen....
Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

Über mich

"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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