Take it easy - but take it!
In Madison, der Hauptstadt von Wisconsin, protestieren täglich Zehntausende gegen ein Gesetz, das die Rechte der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes bis zur Nichtexistenz beschneiden soll, um drastische Kürzungen zu ermöglichen. Sie halten seit Wochen das Regierungsgebäude besetzt; 14 demokratische Senatoren sind nach Illinois abgehauen, um die Abstimmung über das Gesetz unmöglich zu machen.
Fasznierenderweise hört man hier nichts davon, und auch dort werden diese Proteste wohl von den Medien liebevoll kleingeredet.
Ich habe furchtbar geheult bei den Videos; mit diesen Leuten, die zum Teil zum ersten Mal darüber nachdenken, daß sie als Arbeitnehmer vielleicht Rechte haben. Und daß öffentliche Dienstleistungen wichtig sind.
Und auch bei Michael Moores Rede dort hab ich geheult, obwohl sie eher schablonenhaft ist und ich meine persönliche Revolution lieber leise, bescheiden, differenziert, intellektuell und tiefgründig hätte ;-)
Ich hab so sehr das Bedürfnis, daß etwas passiert. Daß es echte Auseinandersetzungen gibt, echten Diskurs, daß man die tatsächlichen Interessenskonflikte großflächig sieht und austrägt.
Auch wenn's mir Angst macht; ich bin so schlecht in Konflikten; ich will nur lieb sein.
Auch wenn ich jedesmal von neuem schmerzhaft überrascht bin, mit welcher Selbstverständlichkeit die Privilegierten ihre Privilegien rechtfertigen und verteidigen.
Aber es tut so unendlich viel mehr weh, wenn dieAusgebeuteten Entrechteten Globalisierungs-verlierer Unterschicht welches verf*ckte Wort ist denn noch nicht verbrannt? meisten Menschen mit der gleichen Selbstverständlichkeit einfach achselzuckend akzeptieren, daß sie den Gürtel enger schnallen sollen, während die Profite steigen und die Einkommensschere auseinandergeht.
Ich kämpfe den ganzen Tag gegen das Bedürfnis an, mit dem Kopf gegen die nächste Wand zu rennen. Eigentlich bin ich sogar ganz stolz darauf, lächelnd und halbwegs organisiert meiner Arbeit nachzugehen und abends in der Chor und dann heim zu dem Mann, während irgendwo Kinder in Sweatshops schuften, Menschen verhungern und der Regenwald abgeholzt wird. Oder eben auch nur Arbeitnehmerrechte beschnitten und Kyoto-Protokolle nicht ratifiziert werden.
Ich bin auf so eine schmerzhaft hilflose Weise dankbar für jede Ecke, wo ein paar Leute Verantwortung fühlen, und sei es nur für ihre eigenen Rechte und die der Nächstschwächeren neben ihnen.
Wenn morgen irgendwelche Züge nicht fahren, freu ich mich vielleicht, daß es überhaupt noch Gewerkschaften gibt. Auch wenn natürlich die Linie zwischen Rechte-Verteidigen und Privilegien-Verteidigen dünn zu sein scheint, weil der Eindruck entstanden ist, daß man sich mit einem elenden abhängigen Arbeitsplatz bitte schön privilegiert fühlen soll; es könnte ja noch schlimmer kommen.
Wir sind so weit weg von irgendeiner Art des Wirtschaftens und Zusammenlebens, die sich für mich richtig anfühlen würde, daß ich oft gar nicht weiß, wo anfangen. Warum also nicht in Wisconsin...
Fasznierenderweise hört man hier nichts davon, und auch dort werden diese Proteste wohl von den Medien liebevoll kleingeredet.
Ich habe furchtbar geheult bei den Videos; mit diesen Leuten, die zum Teil zum ersten Mal darüber nachdenken, daß sie als Arbeitnehmer vielleicht Rechte haben. Und daß öffentliche Dienstleistungen wichtig sind.
Und auch bei Michael Moores Rede dort hab ich geheult, obwohl sie eher schablonenhaft ist und ich meine persönliche Revolution lieber leise, bescheiden, differenziert, intellektuell und tiefgründig hätte ;-)
Ich hab so sehr das Bedürfnis, daß etwas passiert. Daß es echte Auseinandersetzungen gibt, echten Diskurs, daß man die tatsächlichen Interessenskonflikte großflächig sieht und austrägt.
Auch wenn's mir Angst macht; ich bin so schlecht in Konflikten; ich will nur lieb sein.
Auch wenn ich jedesmal von neuem schmerzhaft überrascht bin, mit welcher Selbstverständlichkeit die Privilegierten ihre Privilegien rechtfertigen und verteidigen.
Aber es tut so unendlich viel mehr weh, wenn die
Ich kämpfe den ganzen Tag gegen das Bedürfnis an, mit dem Kopf gegen die nächste Wand zu rennen. Eigentlich bin ich sogar ganz stolz darauf, lächelnd und halbwegs organisiert meiner Arbeit nachzugehen und abends in der Chor und dann heim zu dem Mann, während irgendwo Kinder in Sweatshops schuften, Menschen verhungern und der Regenwald abgeholzt wird. Oder eben auch nur Arbeitnehmerrechte beschnitten und Kyoto-Protokolle nicht ratifiziert werden.
Ich bin auf so eine schmerzhaft hilflose Weise dankbar für jede Ecke, wo ein paar Leute Verantwortung fühlen, und sei es nur für ihre eigenen Rechte und die der Nächstschwächeren neben ihnen.
Wenn morgen irgendwelche Züge nicht fahren, freu ich mich vielleicht, daß es überhaupt noch Gewerkschaften gibt. Auch wenn natürlich die Linie zwischen Rechte-Verteidigen und Privilegien-Verteidigen dünn zu sein scheint, weil der Eindruck entstanden ist, daß man sich mit einem elenden abhängigen Arbeitsplatz bitte schön privilegiert fühlen soll; es könnte ja noch schlimmer kommen.
Wir sind so weit weg von irgendeiner Art des Wirtschaftens und Zusammenlebens, die sich für mich richtig anfühlen würde, daß ich oft gar nicht weiß, wo anfangen. Warum also nicht in Wisconsin...
madove - 8. Mär, 21:20