Spontanaktionen II

Ich habe heute morgen ganz spontan beschlossen, nochmal nachzugucken, wo genau in Köln die kleine Fachmesse denn ist und dabei fast versehentlich auch bemerkt, daß sie nicht heute, sondern morgen stattfindet. Also schon immer. Ich habs mir nur falsch gemerkt.
Daraufhin habe ich, ebenfalls spontan, darauf verzichtet, 3-4h mit dem Zug nach Köln zu fahren und dann dort SEHR dumm aus der Wäsche zu gucken.

Stattdessen habe ich mich in irgendeinen Regionalzug geworfen und bin meinen Eltern hinterhergefahren, die irgendwo gegen Nazis demonstrierten, habe die Demo dann auch gefunden, kurz erschrocken gedacht, das sei die Gegenseite, weil es da immer auch Grüppchen gibt wo wenn man nicht versteht, was sie skandieren, und dann halt Fahnenfarbe, Kleidung, und spontane unfriedliche Ausstrahlung nicht auf Anhieb unterscheiden kann... naja..., mich dann erst recht gefreut, daß ich bunt und fröhlich angezogen war, mich zum ebenfalls demonstrierenden Bürgertum gesellt und dort eigentlich sehr wohl gefühlt.

Dann habe ich heute Abend gekocht: Reste mit frischen Kräutern und viel Käse überbacken, und jetzt les ich noch ein bißchen.
Und fahre MORGEN nach Köln.
rebhuhn - 23. Okt, 23:48

viel spaß in köln morgen!

Muriel (Gast) - 13. Jan, 17:40

Demonstrationen sind mir ja zeit Lebens ganz allgemein etwas fremd geblieben. Aber solche immer noch ein bisschen mehr als etwa welche, mit denen man irgendein politisches Gremium zu einer bestimmten Entscheidung drängeln soll.
Die erinnern mich immer an die vielen großen Plakate, auf denen einst so ein paar für deutsche Verhältnisse berühmte Männer für Steinkohle werben durften. ("400 Jahre ab heute.") Ich sah die immer und dachte, da hat sich ja irgendjemand richtig Mühe gegeben. Aber was ist eigentlich die Botschaft? Zu welcher Handlung will der Urheber mich bewegen?
Geht es nur um generelles Wohlwollen für Steinkohle?
Soll ich losgehen und mir eine Schubkarre voll irgendwo abholen?
Oder ist das eher langfristig gedacht, um mich dazu zu bringen, Leute zu wählen, die Steinkohle auch gut finden und meine Stimme dafür nutzen, mehr davon auszubuddeln und zu verbrennen?
So die Art Fragen.

madove - 13. Jan, 17:57

Naja, Demos sind halt ... naja, Demonstrationen eben. So ein bißchen wie Likes an einem Post.
Man versucht eben, so ein bißchen einen Eindruck zu vermitteln (wenns klappt), daß es eine bestimmte Anzahl Leute gibt, die irgendetwas so und so sehen, und die sogar bereit waren, sich dahinzubequemen, um das deutlich zu machen. Mit der Information kann dann jeder machen, was er will.
Und bei Nazis denke ich eben, vielleicht ist es für die eine nützliche Information (auch wenn ich daran zweifle), aber sonst ist es ja vielleicht auch ganz nett für Asylanten, Behinderte, Homosexuelle, Juden, Obdachlose, Deutsche mit mißverständlicher Hautfarbe, oder wer auch immer als nächstes dran ist, wenn man den Eindruck vermittelt, daß es auch, und idealerweise mehr, Gegenstimmen gibt zu dem Konzept, sie zu vernichten oder wenigstens aus dem Land zu werfen, oder wenigstens explizit zweitklassig zu behandeln.
Denk ich mir so.
Und wär im Zweifel bereit, dafür ein bißchen Zeit zu investieren. Doch, schon.

Das mit der Steinkohle ist mir auch eher unklar.
Muriel (Gast) - 14. Jan, 18:02

Hmja. Leuchtet ein.
Noch nicht so, dass ich es selbst auch machen würde, aber ... Geht.

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