Most amazing woman on earth

Ich bin es gewöhnt, daß Amanda Palmer mich mit ihrer Musik, ihren Texten, ihrem faszinierend-selbstbewußt-mutigen Auftreten (als eines der wenigen weiblichen Rollenvorbilder, die für mich funktionieren), mit ihrer fantastischen Offenheit über ihre Gedanken, Entwicklungen und Zweifel in ihren Blogeinträgen und durch die treffsichere Wahl ihres Ehemannes begeistert und gelegentlich zu Tränen rührt.

Jetzt setzt sie dem Ganzen für mich noch eine Krone auf: Die letzen Wochen hat sie zumindest teilweise damit verbracht, an verschiedenen #occupy-Standorten zu singen, und sie schreibt mir aus dem Herzen:

" sometimes we forget that the world is absolutely fungible, morphable, re-creatable. we forget (maybe want to forget) that governments and systems topple ALL THE TIME, that human peoples have a habit of looking around, saying “nope, nope, don’t like this one bit” and gathering enough force, energy, and will to create a change. i’m sure at every single moment in history where a regime has seen a giant shift, there’s been those standing by, thinking that the impossible (change) would never happen, could never happen.

is that you?

could you honestly imagine a different kind of country, where business and government run without corruption, where the wealth of the land is fairly shared, where people actively took responsibility to take care of each other instead of just trampling their way to the top as an accepted way of life? or does that sound stupid, naïve, an impossible hippie-dream? what if everyone who thought that was a actually a pretty good idea stood up in solidarity and forced a change? would you stand up?

if occupy does nothing else, it’s made people wonder that.

i’ve been shocked by the number of people (even pals of mine) who actually are trapped by the idea that things can’t - and won’t - get better…so “why fucking bother?”
that’s, sadly, exactly how greedy people in positions of power need you to think. it makes their jobs incredibly easy. "
wrst jr. (Gast) - 19. Nov, 22:28

Und mich bringt sie einmal mehr zum Weinen... Zum gleichzeitig wütend alles kurz und klein schlagen wollen und gleichzeitig ist da so eine innere Wärme, Hoffnung und Zuversicht...
Ich bin so gespannt, was "Die kommenden Tage" bringen werden...

Prisca (Gast) - 19. Nov, 23:33

Ich habe grade in Amandas blog weiter gelesen - sehr berührend und aufwühlend! Da steigt die Sehnsucht wieder auf nach dem anderen Leben, das möglich ist...
Aber es gibt auch bei uns Ermutigendes: Die Stuttgarter haben's möglich gemacht. Es ist schier unglaublich - in unserer saturierten, seit Jahren stumpf dahin lebenden Stadt sind (wieder) politische Diskussionen möglich! Bei unseren Anti-S21-Demos, an unseren Infoständen werden Informationen GEHOLT, es wird viel diskutiert - meist sachlich. Und es gibt sogar kontroverse Diskussionen, bei denen erkennbar Denkprozesse angestoßen werden. Leute, die sagen, sie sind für den Bau, nehmen dann doch das Infoblättle und kündigen an, es lesen zu wollen... Im Tchibo, von wo aus man den Infostand sehen kann, debatiert es an allen Stehtischen... Soviel Lebendigkeit habe ich schon sehr lange nicht mehr erlebt! Und richtig viele, die glaubhaft erklären, schon gewählt zu haben - "...richtig, natürlich!" Und welche, die kommen und sich anbieten, Flyer in Briefkästen verteilen zu wollen. Und das alles, weil die Stuttgarter so unglaublich zäh und beharrlich und fantasievoll und qualifiziert und damit unbesiegbar sind! Deutschland, deine Schwaben sind klasse! :-)

madove - 20. Nov, 21:04

Oh, das freut mich!
Ich hab ja immer ein bißchen ein schlechtes Gewissen, daß ich nicht zu den Infoständen komme, aber das Diskutieren in Real Life und Echtzeit trau ich mir einfach nicht zu; ich erschrecke immer noch so leicht über den Tonfall, den Leute zum Teil an den Tag legen.
Aber freut mich, daß es gut und irgendwie fruchtbar war!
Ich hab bei den Gesprächen in der Werkstatt auch den Eindruck, daß die Leute zum ersten Mal seit Jahren wieder denken. Eigentlich ist mir fast egal, was, solang es nur nicht dieses "Politik geht mich eh nix an" oder "Man kann doch eh nix machen" ist. Alles andere ist interessant.

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"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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