Zauberhaft

Samstag, 2. März 2013

Das war gut!

Ich nutze jetzt einfach den zusätzlichen Schub der Begeisterung, um mal wieder die komische Hürde zu überwinden, die sich noch zusätzlich aufbaut, wenn ich länger nichts geschrieben habe.

Ich komme gerade zurück von einem Abend "Tim Fischer singt Georg Kreisler".
Ich kannte Fischer kaum, aber ich liebe Kreisler und hatte auf einen unterhaltsam netten Abend gehofft, der mich vage an ihn erinnert und ein bißchen in Sentimentalität schwelgen läßt; was sonst kann man nach seinem Tod noch erhoffen?

Bekommen habe ich:
Einen fantastischen Abend. "Nett" wäre das ganz falsche Wort.
Mit geschlossenen Augen ist Fischers Gesang kaum von Kreisler zu unterscheiden, er macht das wirklich wunderbar. Weil er das Klavierspielen delegiert und dadurch beide Hände frei UND eine grandiose Gestik und Mimik(!) hat, wäre das mit den geschlossenen Augen aber eine dumme Idee.

Die erste Hälfte war relativ konventionell; Einstieg mit "Taubenvergiften" und dann allmählicher Abstieg in Kreislers etwas absurdere Klassiker, überwiegend Beziehungsthemen und schwarzer Humor, von beidem gibt es bei Kreisler ja Unmengen.
Ich hätte durchaus noch ein paar mehr von den politischeren Liedern genommen, aber das ist halt Geschmackssache.

Dann Pause.
(Wie schön ist es, eine Wurst zu verzehrn und gleichzeitig Opern anzuhörn.)

Dann Überraschung.

Gleicher Mann, gleiche Stimme, lange Haare, tolle Schuhe, tolles glitzerndes geschlitztes Kleid.

Naja, Überraschung ist relativ; ich wußte, daß Tim Fischer bei anderer Gelegenheit auch in Drag auftritt, aber ich hatte in diesem Kontext nicht damit gerechnet. Ich finde leider keine passenden Bilder im Netz und habe selber keine gemacht, aber für mich hat es den Charme der Vorstellung nochmal erheblich gesteigert - er sah grandios aus, und ich mag das je eh sehr, um es eher vorsichtig auszudrücken.
Die Liedauswahl in der zweiten Hälfte wurde nochmal deutlich absurder und stellenweise sehr sehr düster; einiges Neuere von Kreisler, das ich gar nicht kannte; brilliant, skurril, schmerzhaft, obszön, zehennägelkräuselnd und immer mit dieser dichten bildreichen Sprache und den schnellen, unkonventionellen, sich über mehrere Wörter erstreckenden Reimen.

Das Publikum (sehr hoher Altersdurchschnitt wie immer, aber ein bißchen bunter als es hier sonst so ist) ist nach kurzem Stutzen auch die zweite Hälfte durch begeistert mitgegangen, was mich positiv überrascht hat. Aber Fischer hat eine Bühnenpräsenz, der man sich schwer entzieht.

Seligkeitsmoment:
Mein allerallerliebstes Kreisler-Lieblingslied (Zu leise für mich), das ich nicht gehofft hätte, je live zu sehen (weil eher ruhig und melancholisch, also geringer Fun-Factor), gesungen in der zweiten, also für meinen Geschmack dekorativeren Hälfte des Abends...

Fazit des Abends:
Auwei, das fühlt sich an wie ein heftiger Dreitagescrush im Aufbau.
*geht eine Decke und Chips holen und verkriecht sich vor youtube und google Bildersuche*

Dienstag, 18. September 2012

Oxford

Als Wiedereinstiegsdroge, inspiriert durch Muriels Südafrika-Berichte, angeregt durch Guinan und durchgezogen dank meines schlechten Gewissens, Euch so lange vernachlässigt zu haben, gibt es jetzt auch von mir einen kleinen Reisebericht.
Schnell, eh meine Schwester aus Asien zurückkommt und mir das Wort "Reise" für eine 3-Tage-Städtetour zu anmaßend vorkommt.

Wir waren in Oxford.
Mein Liebster hat eine Cousine, die dort promoviert, und war nach seinem ersten Besuch so begeistert, daß er mir die Stadt auch zeigen wollte. Ich habe so wenige Fotos gemacht, daß ich sie alle benutzen muß, wenn ich das hier überhaupt illustrieren will:

Wir sind geflogen.
Das ist aufregend.
Jedenfalls für mich.
Immer gleichzeitig gruselig und toll. Auch wenn es nur anderthalb Stunden in einer Ryanair-Sardinenbüchse sind. Ich habe mich den Flug über mit thematisch passenden heiteren Hörspielen (BBC's Cabin Pressure) bei Laune gehalten.

Und was haben wir nun also Wunderbares gemacht? Abgesehen von Familienpflichtsachen und mit müden Füßen oder moderater Internetsucht in Hotelzimmern rumliegen?
Ich bin bisher nur über D, CH und I geflogen, GB sieht wieder anders aus.

Oxford ist eine Stadt und enthält als solche zahlreiche Gebäude.
Viele davon sind sehr dekorativ. Wir haben sie mit Freude angeschaut. Ich kann aber nichts Genaueres dazu sagen, weil wir beide gerade in einer Phase sind, wo wir die Lust verloren haben, uns bei jeder Gelegenheit pflichtbewußt mit Kultur zuzudröhnen, nur weil "man" das so macht in unseren Kreisen.

Das ist doch hübsch, oder? Trotzdem macht es natürlich Spaß, zwischen all diesen hübschen Colleges mit ihrer sehr eigenen und durchaus beeidruckenden Architektur rumzulaufen. Insbesondere, wenn man so unglaubliches Glück mit dem Wetter hat wie wir, kein einziges Mal Regen....!

Normalerweise hat anschauenswerte Architektur für mich immer den Nachteil, daß sie entweder irgendwelchen blöden Religionsgemeischaften oder irgend-welchen blöden Feudalherren gewidmet ist, sodaß man das Ergebnis zwar interessant und/oder schön finden kann, aber den Zweck eigentlich explizit nicht.

Ich bin zwar sehr sicher, daß das britische Bildungssystem und seine Vergangenheit auch genug Anlaß zu irgendwelcher Sozialkritik bieten, aber erstmal grundsätzlich sind mir Bildungstempel von allen Tempeln noch die liebsten. Der Genuß ist also zumindest ein bißchen ungetrübter.

Dieses nette bescheidene Gebäude zum Beispiel beheimatet Lesesäle einer Bibliothek. (Glaube ich zumindest. Man wollte uns nicht reinlassen.)

Das Foto an sich bietet eine tolle Überleitung zu unserem nächsten Thema: Essen.

Es zeigt nämlich natürlich nicht den tatsächlichen Lesesaal der Bodleian Library, sondern eine zuckerbäckerische Kopie davon, die zwischen lauter anderen krassen Patisserie-Spielereien im Covered Market zu sehen war ........
.....................*verträumt abschweifender Blick*...................
....... Wo war ich?

Ja. Essen. Ich hatte irgendwie in Erinnerung, daß britisches Essen keinen so tollen Ruf hat, aber meinem persönlichen Geschmack kommt es sehr entgegen.
Vor allem das Frühstück, aber auch der Rest. Irgendwie ist alles sehr fettig und sehr süß oder sehr herzhaft, mit viel Eiern und Butter, und dazwischen komische exotische Einflüsse aus allen Ecken des Commonwealth... Nicht wirklich veganerfreundlich, und wahrscheinlich auf die Dauer nicht so gesund, aber wie gesagt, genau mein Geschmack.

Der Liebste und ich wollten also kein Pflicht-Kulturprogramm, sondern das machen, worauf wir Lust haben, und das war 1) Essen, 2) Schlafen und 3) Parks.

Und Parks. Das Tollste an Oxford sind nämlich die Parks.
Finden wir.
Es gibt große Parks, kleine Parks, öffentliche Parks, private Parks, Parks (und Obstgärten, und Seen) innerhalb der Collegegelände, Parks mit Gewässern, auf denen Touristen in Stocherkähnen fahren in der Böschung stecken, einen tollen botanischen Garten, und das alles mit diesem herrlichen englischen Rasen, den man meistens sogar betreten darf.

Das hier obendrüber ist eigentlich mitten in der Stadt, es ist auch nicht wirklich ein Park, sondern eher eine riesige Steppe mit komischen Grasbüscheln und anderer niedriger Vegetation, und darauf weiden Kühe. Sie sind allerdings etwas fotoscheu.

Weniger scheu (und für mich das absolute Highlight) waren die Unmengen Eichhörnchen, die da überall rumrennen und sich sogar anlocken lassen, wahrscheinlich aus der Erfahrung heraus, daß die fetten Zweibeiner nichts tun, wohl aber gelegentlich Essen dabeihaben. Ich hatte kein Essen, konnte aber ausreichend lange den Eindruck erwecken, um fast eins streicheln zu können, was mich in hysterische Begeisterung versetzt hat.
Sorry, aber ich LIEBE Nagetiere.

Ich gebe zu, daß man dafür vielleich nicht so einen Aufwand auf sich nehmen müßte, aber es hat einem wirklich schönen Kurzurlaub für mich noch die Krone aufgesetzt.
(Auf dem Bild sind bestimmt welche,
aber ich seh sie auch nicht.)

Montag, 30. Juli 2012

Ups.

Ich habe diesen einen Lieblingskunden.

Die Mehrheit meiner älteren Kunden sind anständige, nette Leute, die mir wohlgesonnen sind, und trotzdem bin ich normalerweise froh, wenn sie meinen Laden wieder verlassen.
Das liegt primär daran, daß ich gerne alleine bin.
Es liegt aber auch daran, daß viele Menschen im Alter dazu neigen, ihre Aufmerksamkeit auf ihre eigenen Erinnerungen und auf die von ihnen erworbene Weisheit zu richten, und beides mehr oder weniger ungefragt und mehr oder weniger ausführlich mit mir zu teilen, und das mag ich nicht soooo, wie ich sicher schon mehrfach erwähnt habe.

Und dann gibt es Herrn Professor E.
Ich weiß ja auch nicht. Aber wie kann man denn gleichzeitig so unaufdringlich, intelligent, lustig, zurückhaltend, aufmerksam, interessant, bescheiden und liebenswert ein Gespräch führen?
Irgendwie gelingt es ihm,
  • interessante Sachen aus irgendwelchen absurden Ecken von Literatur & Sozialwissenschaften zu erzählen, (ok, das ist nicht soo selten)
  • gelegentlich mit tatsächlich lustigen Anekdoten unterbaut, die aber NIE dazu dienen, ihn selbst besser dastehen zu lassen (bei Männern über 60 SEHR selten),
  • dabei aber die ganze Zeit irgendwie den Eindruck zu erwecken, als wäre meine Meinung zu dem Thema eigentlich mindestens genauso interessant (das gibts fast nie),
  • in seinen Antworten tatsächlich inhaltlich auf das einzugehen, was ich vorher gesagt habe (absolutes Alleinstellungsmerkmal)
  • und noch bevor ich denke, ich sollte jetzt aber mal weiterarbeiten, das Gespräch von sich aus einem Ende zu bringen (BINGO!)
Er hat nur einen einzigen Nachteil: er ist schon sehr alt (80+). Und er wird immer ...kleiner und durchsichtiger. Ich weiß nicht, wie lange er noch hält. Und das hat mich heute mit so einer überwältigenden sentimentalen Anhänglichkeit erfüllt, daß ich mich die ganze Zeit auf ihn werfen und ihn in meinen Bau schleppen und nie wieder hergeben wollte.

Ich habe es mit Mühe geschafft, davon Abstand zu nehmen (insbesondere das Draufwerfen wäre wahrscheinlich kontraproduktiv gewesen), aber ich habe, als er gehen wollte, ganz klar gedacht: "Heilige Seekuh, ich könnte Ihnen ewig zuhören! Ich würde Sie am liebsten auf diesem Hocker festbinden, damit Sie mir den ganzen Nachmittag lang alles erzählen, was Ihnen einfällt!"

Dann hab ich gemerkt , daß ich das laut gesagt habe. Wörtlich.
Einschließlich der Sache mit der Seekuh, was komisch ist, weil ich das sonst nie sage.

Dann haben wir beide verlegen auf den Boden geschaut.
Dann hat er gestrahlt und gesagt, daß ihn das freut und daß er gerne mit mir redet.
Dann haben wir beide wieder verlegen auf den Boden geschaut.
Dann haben wir ausgemacht, daß er ja jedes Mal, wenn er kommt, um etwas abzuholen oder zu bringen, also alle paar Wochen, ein Viertelstündchen zum Plaudern bleiben kann. Er freue sich schon drauf. Ich mich auch. Klingt vernünftiger als mein Plan.
Dann ist er geflohen gegangen.

Seither schaue ich allein verlegen auf den Boden und grinse wie ein Teenager.
Ich mein, das mußte dann wohl mal gesagt werden?!

Samstag, 30. Juni 2012

Ich bin verliebt.

C. ist der Sohn von der (ehemaligen...!) Lieblingskollegin des Mannes.

C. ist sieben, ziemlich klein für sein Alter, spricht perfekt italienisch und deutsch und ist unglaublich nett. Man könnte auch gut erzogen sagen, aber so alt fühl ich mich noch nicht. Und das reicht auch nicht,
Ich kenne ihn seit kurz nach seiner Geburt, von irgendwelchen gesellschaftlichen Anlässen einzweimal im Jahr, und er war schon immer das einzige der rumwuselnden Kinder, mit dem ich etwas anfangen konnte - ein bißchen schüchtern, nachdenklich, aber wenn er dann mal aufgetaut war, ziemlich clever und witzig.

Jetzt hatte ich ihn fast zwei Jahre lang nicht mehr gesehen.
Ich habe ihn fast nicht erkannt.
Trotzdem rannte er mir sofort entgegen, wußte meinen Namen noch und ist den ganzen Abend nicht mehr von meinem Rockzipfel gewichen. Er hat mein Italienisch erst höflich gelobt und dann ständig korrigert, und er hat angemerkt, daß ich dieselbe Kette schonmal anhatte - ob ich die immer anziehe, wenn ich mich schön mache? (Ertappt.)
Eigentlich wollte ich mich auch ein bißchen mit seinen Eltern unterhalten, aber da ging es eh nur um unangenehme Geschichten aus des Mannes ehemaliger Wirkungsstätte. Ich war dann also vollauf damit beschäftigt, Fußball, Verstecken und Krankenhaus zu spielen und eine Menge Bilderbücher "vorgelesen" zu bekommen, und hatte wahrscheinlich von allen Erwachsenen den nettesten Abend.

Montag, 25. Juni 2012

Das ist doch mal was anderes

Normalerweise werfen die Leute übers Wochenende immer Bier- und Vodkaflaschen (mehr oder weniger leer, mehr oder weniger heil) und Mc-Donalds-Reste (mehr oder weniger oft gegessen) durch das Gitter auf meine Eingangstreppe, die ich dann Montags erstmal freischaufeln darf.

Heute finde ich das.
Wie nett, danke!

Eine Rose auf meiner Eingangstreppe

Freitag, 22. Juni 2012

Ciao, amore. Come stai?

- Molto bene.

.
.
.

Das ist das erste Mal in bestimmt vier Jahren, daß er mir einfach (und mit einem glaubwürdigen Lächeln) sagt, es gehe ihm wirklich GUT.
Diese ganze Kündigungsgeschichte ist das Beste, was er je gemacht hat.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Ich bin so stolz auf ihn.

Mein Herzallerliebster hat gekündigt, tatsächlich.

Also genauer gesagt hat er seinen Chef aufs polemischste beleidigt, indem er eine email mit Tatsachen geschrieben hat (das soll man aber auch nicht machen, pfui!), und daraufhin wurde ihm, wie er gehofft hatte, die Kündigung nahegelegt. Letztes Mal hatte man noch mit allen Mitteln versucht, ihn zu halten, und er ist durchaus Sklave seines Pflichtgefühls. Bis zu einer gewissen Grenze, und die war jetzt erreicht.

Ich sehe ein, daß das, obwohl er so lange Anlauf genommen, Kraft dafür gesammelt und sich auch danach gesehnt hat, jetzt kein Grund zum Feiern ist, sondern primär eine schmerzliche Niederlage. Ein endgültiges Scheitern an der selbstgestellten Aufgabe, in einem dysfunktionalen Umfeld, dessen Herangehensweise an die Arbeit im allerbesten Falle Gleichgültigkeit war, unter einer auf allen Ebenen korrupten Hierarchie irgendwie etwas rauszureißen, halbwegs seine Aufgabe zu erfüllen, halbwegs diese Dienstleistung zu erbringen.
Es ist ziemlich übel, einsehen zu müssen, daß das wirklich nicht möglich war, insbesondere für jemanden, den ich schon oft habe Berge versetzen sehen.
Es tut glaubich auch ziemlich weh, den allerletzen Glauben in die betreffende Struktur zu verlieren.

Und gerade deshalb finde ich es eine unglaubliche Leistung, sich einzugestehen, daß da nichts zu retten ist und daß es keine Heldentat ist, mit dem sinkenden Schiff unterzugehen. Nachgeben, Aufgeben gehört normalerweise nicht so zu seinen Stärken, und er hat wirklich lange gekämpft, alles probiert, immer wieder Hoffnung und Optimismus aus irgendwelchen Nischen gekramt und nochmal allem eine Chance gegeben, aber die Windmühlen waren stärker.

Der Plan ist jetzt nicht, sofort irgendwas anderes zu suchen. Unter einem Vorgesetzten will er nie wieder arbeiten; guter Plan, er hat schon zuviele verschlissen. Was ihm sonst wichtig ist, wird ein bißchen Zeit brauchen, ans Licht zu kommen, und ich finde, er soll sie sich nehmen.
Alle Zeit der Welt.
Er hat sein Leben lang immer für irgendjemanden geackert, und immer mit vollem Einsatz - ich hoffe echt, er ist noch jung genug, um das Muster aufbrechen und die Freiheit jetzt genießen zu können.

Er ist leider jemand mit einem ziemlich starken materiellen Sicherheitsbedürfnis, und obwohl er noch ein bißchen Mieteinkommen hat, fühle ich die seltsame Verantwortung, jetzt die Alleinverdienerin zu sein, durchaus sehr deutlich - halb als Belastung, halb als Herausforderung.
Für meine Arbeit sinnvoll Geld zu nehmen, ist mir immer schwergefallen, aber nur, weil ich wenig brauchte. Ich funktioniere auf vielen Ebenen seltsam utilitaristisch: Wenn ich das Gefühl habe, jemand anderen (zB den Kunden) macht das Geld grade glücklicher als mich (und das gilt fast immer), dann scheint es mir bei ihm besser aufgehoben.
Jetzt werd ich ein bißchen mehr davon brauchen, also werd ich es mir auch einfordern können. Darauf freue ich mich eigentlich fast.

Vor allem aber freue ich mich darauf, das wichtigste Feature an meinem Mann, das, was damals kaufentscheidend für mich war, wieder öfter genießen zu können - die krassen, tiefgehenden Gespräche und Diskussionen über alles mögliche, mit seinen Standpunkten zu Gott und der Welt, die von meinen normalerweise grade weit genug weg sind, um den Kontakt nicht zu verlieren, aber die Fetzen fliegen zu lassen - und sein völlig ungeschönter Blick auf mich, der ihn für mich immer herausgehoben hat aus der Menge der Männer, mit denen ich zu tun hatte (und der mich in zahlreiche Vorhöllen der Verzweiflung getrieben hat, die sich aber alle langfristig als extrem nützlich erwiesen haben)
Das alles ist aber eine Kraft- und Nervenfrage, und man merkt jetzt schon, wo die Kündigung durch ist, und obwohl die letzten Tage noch Spießrutenlaufen sind, daß die allgegenwärtige Gereiztheit und Nervosität abnimmt: da schimmert schon wieder überall mein Mann durch!

Ich freu mich auf ihn.
Er hat mir schon verdammt gefehlt, die letzten Jahre.
<3

Mittwoch, 30. Mai 2012

Erkenntnis des Tages:

Ich darf.

Aber ich muß nicht.

Aber ich darf.

Jetzt mal so ganz allgemein.

Donnerstag, 12. April 2012

Blogroll-Ergänzung

Aus gegebenem Anlaß:

Draußen nur Kännchen
Die liebe Nessy hab ich früher schonmal gern gelesen, dann aus den Augen verloren und jetzt wiederentdeckt und irgendwie ist sie eher noch besser geworden. Unterhaltsam und anekdotisch und trotzdem überhaupt nicht oberflächlich. Im Gegenteil.

Montag, 12. März 2012

Quality time

Einmal im Jahr, höchstens, kommt G. aus Hamburg hierher zurück in die Gegend der Schandtaten ihrer Jugend, zu denen unter anderem gehörte, regelmäßig auf das Baby von Freunden aufzupassen.

Die Freunde waren meine Eltern, das Baby war ich.

G. ist inzwischen Mitte 50 und für mich sowas wie eine Mischung aus sehr großer Schwester und ältester Freundin. Ich habe sie seit meiner Kleinkindzeit mit Glück einmal im Jahr gesehen, aber das war und ist immer ein großer Anlaß zur Freude für mich, und ich glaube, seit ich etwa auf Augenhöhe gewachsen bin, auch für sie.

In den letzten Jahren hat sich ein Ritual herauskristallisiert: Sie kommt mich um sechs in der Werkstatt abholen. Es dauert etwa dreieinhalb Minuten, bis wir, beide ein bißchen neurotisch, das unsichere Rumwitzeln unterlassen können (und zu einem entspannt-vertrauten Rumwitzeln übergehen), dann hakt sie mich unter, wir gehen zum immer selben Italiener, trinken große Mengen teuren Rotweins zum Essen, führen albern-liebevoll-ehrlich-scharfsinnige Gespräche, als würden wir das ganze Jahr nichts anderes tun, und gegen neun bringe ich sie wieder auf den Bus. Mehr brauchts nicht. <3.

Dazugekommen

Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
Ein Lebenszeichen! Wie...
Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
Hach, Gesprächsfetzen....
Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

Über mich

"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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Zuletzt aktualisiert: 27. Jun, 16:07

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gleicher username wie hier, nur eben bei web.de ( NEU! Die gmx-Adresse ist tot. Für immer.)

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