In den letzten Tagen gab es eine Kabelstörung irgendwo hier in der Straße, und uns ist mehrfach für längere Zeit (Stunde oder so) der Strom ausgefallen.
Was ich daran interessant finde, sind die dabei in mir ablaufenden Gefühle. Einerseits das kurze Entsetzen "Was mach ich denn jetzt ohne meinen Computer? Und ohne Leselampe?", dann das Entsetzen darüber, wie abhängig ich mich davon fühle, und dann, je länger der Strom wegbleibt, die Hoffung, daß jetzt endlich alles zusammenbricht und wir uns anderweitig durchschlagen müssen. Im Kerzenschein handarbeiten, das Gemüse aus der Tiefkühltruhe retten und einmachen lernen, das Fleisch trocknen, räuchern oder salzen und am besten wirklich in besagten
Bauwagen ziehen. Dafür gäbe ich wahrscheinlich sogar
das neue Spielzeug her.
Es gibt dabei nur zwei Probleme:
Erstens daß genau diese jetzige, von mir als falsch und fremd empfundene Gesellschaft wahrscheinlich die einzige ist, die mir so weitgehend erlaubt, unabhängig von einzelnen anderen Personen zu leben, also individualistisch und im Idealfall allein, und darauf leg ich viel Wert. In jeder von mir erträumten Selbstversorger-Landkommunen-Konstruktion ist man direkt von den Leuten in der Landkommune abhängig, und die können einem bestimmt ZIEMLICH auf die Nerven gehen. Ich denke aber trotzdem, genau diese (zT selbstgewählte) Individualisierung und Isolierung ist auch Ursache meines Fremdheitsgefühls heute.
Achja, und zweitens: Internet. Könnte ich bitte das Mittelalter MIT Internet haben?