Anekdote
Als wir letzen Sonntag den Siebzigsten meines Vaters gefeiert haben, waren auch Menschen auf dem Fest, die ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen habe. Meine Kindheit war spannend, und unter bestimmten Gesichtspunkten ein wenig ...eigen (worauf ich nicht näher eingehen will), und so kam das Gespräch mehrfach darauf, wie ich sie denn selber wahrgenommen habe und aus heutiger Perspektive sehe.
Seither kommen ständig neue Erinnerungen hoch, zum Teil auch erstmalig.
Mir fiel gestern zB eine winzigkleine Anekdote ein, über die ich wirklich lachen mußte, weil ich diese Erinnerung noch nie mit "Erwachsenenaugen" gesehen habe.
Aus der Kindheit eines Menschen, der in einer unter anderem atheistischen und tendenziell feministischen Familie aufgewachsen ist:
Das sollte so Ende Grundschule gewesen sein, als ich auf dem Jahrmarkt mit einem kleinen, seltsamen Geisterbahn-Karusselldings gefahren bin, das einerseits unglaublich unprofessionell gemacht war (schlechte Pappmaché-Gruselgestalten) und andererseits aber von der Fahrt her irgendwelche Dreh-Illusionen geschaffen hat, die dafür gesorgt haben, daß mir hinterher übelst schlecht war. Jedenfalls kein Spaß.
Also war ich ziemlich empört, als ich beim Rauskommen sah, daß daran ein Schild hing
"Wer bei dieser Fahrt nicht lacht, den hat der Herr umsonst gemacht."
Erstens war ich natürlich empört, weil ich fand, daß es bei diesem Schrott nichts zu lachen gab, aber der größte Teil meiner Empörung war der Tatsache geschuldet, daß dort nur "der Herr" erwähnt wird. Da er mich gemacht haben sollte, war für mich völlig klar, daß damit nur mein Vater gemeint sein kann, wer denn sonst, und es schien mir aus feministischer Sicht eine große Gemeinheit, daß meine Mutter, die mich doch mindestens so sehr gemacht hat, nicht erwähnt wird; wahrscheinlich wieder nur, weil sie eine Frau ist.
Klar, oder?
Und dann wunder ich mich, daß ich bis heute diese komische Welt nicht versteh...
Seither kommen ständig neue Erinnerungen hoch, zum Teil auch erstmalig.
Mir fiel gestern zB eine winzigkleine Anekdote ein, über die ich wirklich lachen mußte, weil ich diese Erinnerung noch nie mit "Erwachsenenaugen" gesehen habe.
Aus der Kindheit eines Menschen, der in einer unter anderem atheistischen und tendenziell feministischen Familie aufgewachsen ist:
Das sollte so Ende Grundschule gewesen sein, als ich auf dem Jahrmarkt mit einem kleinen, seltsamen Geisterbahn-Karusselldings gefahren bin, das einerseits unglaublich unprofessionell gemacht war (schlechte Pappmaché-Gruselgestalten) und andererseits aber von der Fahrt her irgendwelche Dreh-Illusionen geschaffen hat, die dafür gesorgt haben, daß mir hinterher übelst schlecht war. Jedenfalls kein Spaß.
Also war ich ziemlich empört, als ich beim Rauskommen sah, daß daran ein Schild hing
"Wer bei dieser Fahrt nicht lacht, den hat der Herr umsonst gemacht."
Erstens war ich natürlich empört, weil ich fand, daß es bei diesem Schrott nichts zu lachen gab, aber der größte Teil meiner Empörung war der Tatsache geschuldet, daß dort nur "der Herr" erwähnt wird. Da er mich gemacht haben sollte, war für mich völlig klar, daß damit nur mein Vater gemeint sein kann, wer denn sonst, und es schien mir aus feministischer Sicht eine große Gemeinheit, daß meine Mutter, die mich doch mindestens so sehr gemacht hat, nicht erwähnt wird; wahrscheinlich wieder nur, weil sie eine Frau ist.
Klar, oder?
Und dann wunder ich mich, daß ich bis heute diese komische Welt nicht versteh...
madove - 15. Dez, 09:34