Sonntag, 4. März 2012

Purcell

Heute Konzert meines Chors, verschiedene Sachen von Purcell.
Ich habe diesmal aus Zeitgründen nicht mitgesungen, sondern nur konsumiert.
Eindrücke:

- Ich hatte immer angenommen, Purcell zu mögen, weil er immer in Kontexten erwähnt wurde, die ich toll fand.
Bisher "kannte" ich aber von genau nur das hier, das mir A. Anfang 1995 einmal vorgespielt hat. Er war davon begeistert, und ich von ihm, und sowas ist ja gerne mal transitiv.
Aber ich war erfreut, heute zu hören, daß ich Purcell tatsächlich mag, und zwar etwa so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Ich hätte gerne mitgesungen.

- Ich bin ja inzwischen gewöhnt, mit zunehmendem Alter immer näher am Wasser gebaut zu sein (das ist ECHT unpraktisch), und war nicht überrascht, bei jeder intensiveren Stelle feuchte Äuglein zu kriegen - sehr seltsam, ich fühle mich dabei gar nicht übermäßig gerührt. Das geht direkt von den Ohren in die Augen, (fast) ohne Umweg über Herz oder Hirn.
Gkrmbl.
Was mich aber etwas unvorbereitet getroffen hat, war ein schrecklicher Lachanfall bei diesem Stück. [youtube]. Da singen ab Min.1:14 die Solisten und der Chor ständig "Quicken me", und in unserer Aufführung war das viel härter ausgesprochen und stärker punktiert und klang so unfaßlich lustig, daß ich furchtbar lachen mußte - und mir minutenlang die Nase zuhalten und an alle möglichen Todesfälle denken, um nicht laut zu prusten. Das ist mir in einem Konzert noch nie passiert. Übel. Und dabei ist die Stelle total schön!
Was soll'n das eigentlich heißen - quicken me, oh lord, according to thy word?

- Irgendwo gabs ein kleines Stück mit zwei Alti (oder was ist der Plural von Altus?), sodaß neben dem zugekauften Solisten auch unser Chorleiter mal in seiner Zweitfunktion als Altus (die wir sonst nie zu hören kriegen) brillieren konnte. Zwei hochsingende Männer -> doppelte Gänsehaut. Wow.

- Ich leide zunehmend darunter, daß ich bei Konzerten oder anderen Veranstaltungen, bei denen man applaudiert, irgendwann plötzlich bemerke, daß ich in einem großen Saal bin, mit hunderten anderer Säugetiere, die sich alle mit dekorativen Textilien und Mineralien behängt haben und ihre Vorderläufe aneinanderschlagen. Das ist sehr iritierend und geht, wenn es einmal angefangen hat, auch nicht wieder weg.

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Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

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"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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