Fortsetzung
Vor lauter Aufregung über den Castor hab ich vergessen, zu erzählen, daß mein russischer Besucher auch am nächsten und am übernächsten Tag wiedergekommen ist, mir eine selbstgeknüllte Papierblume gebracht hat, mich und den Mann(TM) gefragt hat, ob wir an seinem letzten Abend in unserer Stadt was mit ihm unternehmen wollen (was wir dann nicht konnten, weil wir ein Castor-Vorbereitungstreffen hatten), und mich zuletzt um meine Adresse gebeten hat, um mir mal zu schreiben.
Ich bin gespannt, und warte (mit viel Geduld, wenn ich seine Schilderungen der Zustände bei der russischen Post richtig verstanden habe).
Vielleicht passiert sowas anderen Leuten ja öfter, aber ich bin eigentlich total von den Socken.
Erstens lebe ich in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen eher etwas zurückgezogen. Aber zweitens ist mein Aussehen einfach erfahrungsgemäß nicht so einladend. Ich bin eben nicht explizit gutaussehend, und das etwas nonkonformistische, was ich daraus mache, damit es mir gefällt, wirkt erfahrungsgemäß auf Anhieb eher einschüchternd.
Auch in meinen Studentenzeiten, in denen ich viele bunte Kontakte geknüpft habe, hat das eigentlich immer so funktioniert, daß ich mit viel Mühe und Humor und Intelligenz und Nettigkeit und Ausdauer und einem großen Schild darauf hinweisen muß, daß ich existiere UND nicht beiße. Wenn man mich dann mal besser kennt, dann mag man mich wohl schon; wie ich finde, zu Recht ;-).
Was ich aber eben nicht gewöhnt bin, ist, daß gutaussehende, charmante, nett gekleidete und souverän wirkende Mittzwanziger mir aus eigenem Antrieb die Bude einrennen (najaaa, einer), obwohl ich wegen der etwas mühsamen sprachlichen Verständigung nicht mal die Möglichkeit hatte, meine [euphemismus]eher im geistigen Bereich liegenden[/euphemismus] Qualitäten auszubreiten.
Auch mal schön.
Auch wenn ich mir angesichts seiner fröhlichen, offenen und völlig sorglosen Art irgendwie so ...alt... vorgekommen bin. Ich war auch mal in so einem Alter, wo man meint, man habe alles verstanden und die Welt liege einem zu Füßen und alles werde gut, wenn man nur lächelt -- und in dem Lächeln ist dann auch tatsächlich diese herrliche selbstzweifelfrei strahlende Leichtigkeit drin, und deshalb funktioniert es sogar.
Das kann ich inzwischen nimmer, dafür hab ich inzwischen ein ruhigeres Lächeln, sogar mit einem kleinen Fundament drunter, dann fällt es nicht so leicht um. Mal gucken, wie lange das hält.
Ich bin gespannt, und warte (mit viel Geduld, wenn ich seine Schilderungen der Zustände bei der russischen Post richtig verstanden habe).
Vielleicht passiert sowas anderen Leuten ja öfter, aber ich bin eigentlich total von den Socken.
Erstens lebe ich in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen eher etwas zurückgezogen. Aber zweitens ist mein Aussehen einfach erfahrungsgemäß nicht so einladend. Ich bin eben nicht explizit gutaussehend, und das etwas nonkonformistische, was ich daraus mache, damit es mir gefällt, wirkt erfahrungsgemäß auf Anhieb eher einschüchternd.
Auch in meinen Studentenzeiten, in denen ich viele bunte Kontakte geknüpft habe, hat das eigentlich immer so funktioniert, daß ich mit viel Mühe und Humor und Intelligenz und Nettigkeit und Ausdauer und einem großen Schild darauf hinweisen muß, daß ich existiere UND nicht beiße. Wenn man mich dann mal besser kennt, dann mag man mich wohl schon; wie ich finde, zu Recht ;-).
Was ich aber eben nicht gewöhnt bin, ist, daß gutaussehende, charmante, nett gekleidete und souverän wirkende Mittzwanziger mir aus eigenem Antrieb die Bude einrennen (najaaa, einer), obwohl ich wegen der etwas mühsamen sprachlichen Verständigung nicht mal die Möglichkeit hatte, meine [euphemismus]eher im geistigen Bereich liegenden[/euphemismus] Qualitäten auszubreiten.
Auch mal schön.
Auch wenn ich mir angesichts seiner fröhlichen, offenen und völlig sorglosen Art irgendwie so ...alt... vorgekommen bin. Ich war auch mal in so einem Alter, wo man meint, man habe alles verstanden und die Welt liege einem zu Füßen und alles werde gut, wenn man nur lächelt -- und in dem Lächeln ist dann auch tatsächlich diese herrliche selbstzweifelfrei strahlende Leichtigkeit drin, und deshalb funktioniert es sogar.
Das kann ich inzwischen nimmer, dafür hab ich inzwischen ein ruhigeres Lächeln, sogar mit einem kleinen Fundament drunter, dann fällt es nicht so leicht um. Mal gucken, wie lange das hält.
madove - 10. Nov, 22:24
Bei mir hat das mutmaßlich andere Gründe.
(Randbemerkung: Nachdem ich ja nun mal das Privileg hatte, dich persönlich zu treffen, kann ich nicht bestätigen, dass an deinem Aussehen irgendwas Abschreckendes wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Kann man das so sagen? Ich versuche hier, gleichzeitig der Scylla unangemessen aufdringlicher Schmeichelei und der Charybdis potentiell beleidigender Zurückhaltung auszuweichen.)
Ich bin einfach wirklich nicht sehr einladend.
Allerdings ist es mir schon auch ein paar Mal passiert, dass ich im realen Leben Leute getroffen habe, bei denen ich das Gefühl hatte, dass ich mich gut mit ihnen verstehen konnte.
Die sahen das aber dann anscheinend immer anders.
(Ich finde, man kann. Du hast da sehr elegant zwischendurchnavigiert, danke. Ich stehe jetzt natürlich vor demselben Problem, weil ich das mit dem "nicht so einladend" auch nicht so stehenlassen bzw. meine aufrichtige Verwunderung über diese Deine Beobachtung ausdrücken möchte. Sowie über die Leute, die das anders sehen. Also. Können wir einfach so tun, als hätte ich das ähnlich elegant hingekriegt?)
Sollten wir uns irgendwann noch mal treffen, können wir ja mal schauen, ob wir mich ins Gespräch mit einer Person bringen können, die mir unsympathisch ist (was leicht sein dürfte, weil das in guter Näherung die gesamte Menschheit umfasst, sogar wenn man die paar Leute exkludiert, denen ich das nicht zeigen will, weil das schädlich wäre), dann zeige ich dir, was ich meine.