Gestern...

... beim Hören irgendeines alltagsphilosophischen Beitrags im Radio(-podcast) ist mir mal wieder aufgefallen, daß ich mir meiner eigenen Sterblichkeit nicht im Geringsten bewußt bin. Auch wenn ich mir Mühe gebe ("Gatte VII denkt fester nach.") nicht.
Ist mir in etwa so unvorstellbar wie die Unendlichkeit des Universums. Oder unendlichdimensionale Vektorräume. Gedanklich und um damit zu arbeiten überhaupt kein Problem, aber ich bin völlig sicher, daß das nichts mit meiner Realität zu tun hat. Ich bin gespannt, wann und wodurch sich das ändert. Darüber reden können die Leute ab einem bestimmten Alter ja sehr souverän, aber das kann ich auch, das gilt also nicht.
Prisca (Gast) - 9. Mär, 15:44

Ich glaube, es hat viel mit den eigenen Erfahrungen zu tun.
Besuch in der Kunsthalle in Karlsruhe. Die Kunsthistorikerin erzählt uns bezüglich der mittelalterlichen Gemälde, dass der Tod für die Menschen alltägliche Realität war. In ihrer Umgebung wurde ständig gestorben - am Hunger, an Krankheiten, im Kindsbett, im Krieg ... Und so wurde er auch ständig dargestellt - u.a. auch als Übergang zu dem - hoffentlich besseren - "Leben" im Jenseits.
Und wir, und heute? Echter Tod von echten Menschen im eigenen Lebensumfeld wird bestmöglich verborgen.
Tod auf der Leinwand oder wahlweise auf dem Bildschirm - das hat nichts mit mir und meinem Sterben dermaleinst zu tun.
Veröffentlichte Menschen in den Medien sind meist jung, gesund, knackig und sehr un-tot. Wie also sollen wir uns unserer eigenen Sterblichkeit bewusst werden außer theoretisch?
Mit meinen 62 Jahren habe ich inzwischen manchmal - ganz selten - einen Hauch von Ahnung, dass es irgendwann mal so sein könnte, dass man froh ist, wenn die Mühe ein Ende hat...
Aber bis dahin lebe ich ewig - oder? :-)

madove - 9. Mär, 18:38

Ich habe so ein bißchen die Vorstellung, daß es damit zu tun hat, wenn sich die Todesfälle im eigenen Umfeld (Geschwister, Klassenkameraden, Freunde) allmählich zu häufen anfangen.
Muriel (Gast) - 2. Jan, 18:40

Janein. Also. Wie du schreibst. Klar ist mir das alles schon. So wie mir auch klar ist, dass es Leute gibt, die ganz im Ernst irgendwelchen Religionen anhängen oder Fans von Fußballmannschaften sind.
Ich weiß, dass es so ist. Ich vergesse es auch nicht zwischendurch, oder leugne es.
Aber es fühlt sich trotzdem nicht real an.

Trackback URL:
https://madove.twoday.net/stories/gestern/modTrackback

Dazugekommen

Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
Ein Lebenszeichen! Wie...
Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
Hach, Gesprächsfetzen....
Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

Über mich

"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


Flattr this

Verloren?

 

Status

Online seit 5227 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 27. Jun, 16:07

Kontakt

gleicher username wie hier, nur eben bei web.de ( NEU! Die gmx-Adresse ist tot. Für immer.)

Crushing
Doof
Heiter
Italienisch
Nachdenklich
Polemisch
Politisch
Uneinsortierbar
Unnötig kompliziert
Unverständlich
Zauberhaft
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren