Soundtrack
Neben Gerüchen gehört Musik für mich zu den ...Sinneseindrücken, die mich am direktesten in lebendige Erinnerungen versetzen.
Wenn ich z.B. bestimmte Kinderlieder von Fredrik Vahle höre, dann bin ich plötzlich wieder im alten Wohnzimmer, spüre den komischen Teppich unter den Füßen und tanze stundenlang zu den Liedern, konzentriert und nur für mich, und vorsichtig, damit die Nadel auf der Platte nicht hüpft.
Die "Nichtarischen Arien" von Georg Kreisler machen mir noch heute eine Gänsehaut. Ich hatte sie mit 11 auf einer alten Kassette "gefunden", die mein Vater mir zum Überspielen freigegeben hatte. Ich habe sie sofort geliebt (auch ohne irgendwas zu verstehen), und wochenlang rauf und runter gehört, auch an dem Vormittag, als meine Eltern für die Geburt meiner Schwester ins Krankenhaus gefahren sind - ein Gefühl wie die Stunden vor Weihnachten, nur zigmal stärker und unvergesslicher. (Und tatsächlich resultierend in dem tollsten Geschenk, das ich je gekriegt hab.)
Oder Schuberts Winterreise, die mich in die düstersten Momente meiner Teenagerzeit wirft, voller Selbstzweifel, Weltschmerz und unerfüllter Liebe und Sehnsucht.
Und eben hör ich in irgendeinem älteren Chaosradio-podcast ein Stück "freie Netzmusik", wie sie da immer unerfreulicherweise die Textbeiträge unterbricht.
Es beginnt mit einigen wenigen ge-remixe-ten Takten vonGrumbeerstambes "Killing in the Name of" von Rage against the Machine, und ich bemühe mich gerade, wieder aus dem heftigen Flashback rauszukommen, in dem ich in irgendeinem Auto sitze, mit lauter Männern, zwischen denen ich mich nicht entscheiden kann und die ich am liebsten alle behalten würde (und zu der Zeit auch glaube, zu können), und wir fahren durch den Pfälzer Wald irgendwohin, zu einer Party, oder einem Festival oder einem Konzert. Die Fenster sind offen, ich habe warmen Fahrtwind im Gesicht und mir liegt die Welt zu Füßen.
Eigentlich will ich auch nicht rauskommen. So ein Gefühl von Freiheit und Kraft und völliger Sorglosigkeit wie in dieser Zeit hab ich vorher und hinterher nie wieder gehabt.
Es war völlig unberechtigt.
Aber so geil.
Wenn ich z.B. bestimmte Kinderlieder von Fredrik Vahle höre, dann bin ich plötzlich wieder im alten Wohnzimmer, spüre den komischen Teppich unter den Füßen und tanze stundenlang zu den Liedern, konzentriert und nur für mich, und vorsichtig, damit die Nadel auf der Platte nicht hüpft.
Die "Nichtarischen Arien" von Georg Kreisler machen mir noch heute eine Gänsehaut. Ich hatte sie mit 11 auf einer alten Kassette "gefunden", die mein Vater mir zum Überspielen freigegeben hatte. Ich habe sie sofort geliebt (auch ohne irgendwas zu verstehen), und wochenlang rauf und runter gehört, auch an dem Vormittag, als meine Eltern für die Geburt meiner Schwester ins Krankenhaus gefahren sind - ein Gefühl wie die Stunden vor Weihnachten, nur zigmal stärker und unvergesslicher. (Und tatsächlich resultierend in dem tollsten Geschenk, das ich je gekriegt hab.)
Oder Schuberts Winterreise, die mich in die düstersten Momente meiner Teenagerzeit wirft, voller Selbstzweifel, Weltschmerz und unerfüllter Liebe und Sehnsucht.
Und eben hör ich in irgendeinem älteren Chaosradio-podcast ein Stück "freie Netzmusik", wie sie da immer unerfreulicherweise die Textbeiträge unterbricht.
Es beginnt mit einigen wenigen ge-remixe-ten Takten von
Eigentlich will ich auch nicht rauskommen. So ein Gefühl von Freiheit und Kraft und völliger Sorglosigkeit wie in dieser Zeit hab ich vorher und hinterher nie wieder gehabt.
Es war völlig unberechtigt.
Aber so geil.
madove - 19. Aug, 08:21
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