Ups.
Ich habe diesen einen Lieblingskunden.
Die Mehrheit meiner älteren Kunden sind anständige, nette Leute, die mir wohlgesonnen sind, und trotzdem bin ich normalerweise froh, wenn sie meinen Laden wieder verlassen.
Das liegt primär daran, daß ich gerne alleine bin.
Es liegt aber auch daran, daß viele Menschen im Alter dazu neigen, ihre Aufmerksamkeit auf ihre eigenen Erinnerungen und auf die von ihnen erworbene Weisheit zu richten, und beides mehr oder weniger ungefragt und mehr oder weniger ausführlich mit mir zu teilen, und das mag ich nicht soooo, wie ich sicher schon mehrfach erwähnt habe.
Und dann gibt es Herrn Professor E.
Ich weiß ja auch nicht. Aber wie kann man denn gleichzeitig so unaufdringlich, intelligent, lustig, zurückhaltend, aufmerksam, interessant, bescheiden und liebenswert ein Gespräch führen?
Irgendwie gelingt es ihm,
Ich habe es mit Mühe geschafft, davon Abstand zu nehmen (insbesondere das Draufwerfen wäre wahrscheinlich kontraproduktiv gewesen), aber ich habe, als er gehen wollte, ganz klar gedacht: "Heilige Seekuh, ich könnte Ihnen ewig zuhören! Ich würde Sie am liebsten auf diesem Hocker festbinden, damit Sie mir den ganzen Nachmittag lang alles erzählen, was Ihnen einfällt!"
Dann hab ich gemerkt , daß ich das laut gesagt habe. Wörtlich.
Einschließlich der Sache mit der Seekuh, was komisch ist, weil ich das sonst nie sage.
Dann haben wir beide verlegen auf den Boden geschaut.
Dann hat er gestrahlt und gesagt, daß ihn das freut und daß er gerne mit mir redet.
Dann haben wir beide wieder verlegen auf den Boden geschaut.
Dann haben wir ausgemacht, daß er ja jedes Mal, wenn er kommt, um etwas abzuholen oder zu bringen, also alle paar Wochen, ein Viertelstündchen zum Plaudern bleiben kann. Er freue sich schon drauf. Ich mich auch. Klingt vernünftiger als mein Plan.
Dann ist ergeflohen gegangen.
Seither schaue ich allein verlegen auf den Boden und grinse wie ein Teenager.
Ich mein, das mußte dann wohl mal gesagt werden?!
Die Mehrheit meiner älteren Kunden sind anständige, nette Leute, die mir wohlgesonnen sind, und trotzdem bin ich normalerweise froh, wenn sie meinen Laden wieder verlassen.
Das liegt primär daran, daß ich gerne alleine bin.
Es liegt aber auch daran, daß viele Menschen im Alter dazu neigen, ihre Aufmerksamkeit auf ihre eigenen Erinnerungen und auf die von ihnen erworbene Weisheit zu richten, und beides mehr oder weniger ungefragt und mehr oder weniger ausführlich mit mir zu teilen, und das mag ich nicht soooo, wie ich sicher schon mehrfach erwähnt habe.
Und dann gibt es Herrn Professor E.
Ich weiß ja auch nicht. Aber wie kann man denn gleichzeitig so unaufdringlich, intelligent, lustig, zurückhaltend, aufmerksam, interessant, bescheiden und liebenswert ein Gespräch führen?
Irgendwie gelingt es ihm,
- interessante Sachen aus irgendwelchen absurden Ecken von Literatur & Sozialwissenschaften zu erzählen, (ok, das ist nicht soo selten)
- gelegentlich mit tatsächlich lustigen Anekdoten unterbaut, die aber NIE dazu dienen, ihn selbst besser dastehen zu lassen (bei Männern über 60 SEHR selten),
- dabei aber die ganze Zeit irgendwie den Eindruck zu erwecken, als wäre meine Meinung zu dem Thema eigentlich mindestens genauso interessant (das gibts fast nie),
- in seinen Antworten tatsächlich inhaltlich auf das einzugehen, was ich vorher gesagt habe (absolutes Alleinstellungsmerkmal)
- und noch bevor ich denke, ich sollte jetzt aber mal weiterarbeiten, das Gespräch von sich aus einem Ende zu bringen (BINGO!)
Ich habe es mit Mühe geschafft, davon Abstand zu nehmen (insbesondere das Draufwerfen wäre wahrscheinlich kontraproduktiv gewesen), aber ich habe, als er gehen wollte, ganz klar gedacht: "Heilige Seekuh, ich könnte Ihnen ewig zuhören! Ich würde Sie am liebsten auf diesem Hocker festbinden, damit Sie mir den ganzen Nachmittag lang alles erzählen, was Ihnen einfällt!"
Dann hab ich gemerkt , daß ich das laut gesagt habe. Wörtlich.
Einschließlich der Sache mit der Seekuh, was komisch ist, weil ich das sonst nie sage.
Dann haben wir beide verlegen auf den Boden geschaut.
Dann hat er gestrahlt und gesagt, daß ihn das freut und daß er gerne mit mir redet.
Dann haben wir beide wieder verlegen auf den Boden geschaut.
Dann haben wir ausgemacht, daß er ja jedes Mal, wenn er kommt, um etwas abzuholen oder zu bringen, also alle paar Wochen, ein Viertelstündchen zum Plaudern bleiben kann. Er freue sich schon drauf. Ich mich auch. Klingt vernünftiger als mein Plan.
Dann ist er
Seither schaue ich allein verlegen auf den Boden und grinse wie ein Teenager.
Ich mein, das mußte dann wohl mal gesagt werden?!
madove - 30. Jul, 18:43
Ich glaube aber, du meinst damit was anderes als ich.
Wobei ich ja auch nicht weiß, was ich damit meine. Also, ich wußte es nicht, bis ich es gesagt habe ;-) Es ist eher eine Art Lieblingsmensch unter Kunden, oder so.