Samstag, 27. November 2010

Nein. Wirklich nicht. Auf keinen Fall.

Ich hasse ungebetene Ratschläge.

Ich hasse sie, weil sie mir das Gefühl geben, die ratschlagende Person geht davon aus, daß ich dümmer bin als sie, anstatt anzunehmen, daß ich meine Gründe habe, etwas anders zu machen, als sie es machen würde. Und es ist erfahrungsgemäß so, daß ich eher selten dümmer bin und sehr häufig Sachen anders mache als andere Leute...
Aber ich hasse sie vor allem, weil ich nicht Nein sagen kann; weil ich also für diesen Fall, daß der Rat mir nichts nützt, weil ich meine Gründe habe, große Schwierigkeiten habe, ihn dankend abzulehnen, und deshalb meine, ich müßte irgendwie sowas brabbeln wie "Oh, ja, danke, sehr nett von Ihnen, sehr hilfreich, ich werde das berücksichtigen!", und mich dann hinterher in der Klemme fühle, weil mir von ersten Moment an klar war, daß ich einen solchen Müll auf keinen Fall berücksichtigen werde, ich jetzt aber denke, ich muß.

Nach nur dreieinhalb Jahren Psychotherapie *lach* nähere ich mich einem Punkt, wo ich es für möglich halten könnte, dann einfach freundlich zu danken und NICHT zu sagen, daß ich den Rat umsetzen werde. Sondern unter Umständen sogar, daß nicht.

Und das ist ein guter Zeitpunkt. Jetzt ist nämlich die Jahreszeit, in der viele meiner Kunden, mit Sicherheit wohlmeinend, aber in dem Tonfall, in dem ich einem 4jährigen Kind erklären würde, daß es vor dem Überqueren einer Straße gucken muß, ob Autos kommen, meinen, mich auffordern zu müssen, meine Schaufenster weihnachtlich zu dekorieren, weil das sonst dem Geschäft abträglich ist.

Das kommt überhaupt nicht in Frage. Erstens habe ich soviel Arbeit, daß ich es mir zeitlich nicht leisten kann, rumzudekorieren. Zweitens bin ich im Moment nur dankbar, wenn weniger Kunden kommen. Und wer deshalb nicht reinkommt, der kann mir erst recht gestohlen bleiben. Und vor allem hasse ich Weihnachtsdeko, insbesondere kommerzielle, und überhaupt.

Also ist das eine wunderbare Chance, das Ablehnen zu üben.
Ich habe Anfang November bei "Mal sehen" angefangen und bin dabei, mich zu einem direkten "Danke, aber ich glaube nicht." zu steigern. Und werde bemerken, daß nichts Schlimmes passiert und sich niemand daraufhin umbringen wird.

Hoffentlich.

Bild geliehen von japanblog.de
Ein Beispiel für schreckliche Weihnachtsdeko

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Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
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Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
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Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

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"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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