Samstag, 19. Februar 2011

Glück gehabt oder Dank an ein Paprikastückchen

Zu den Radiopodcasts, die ich automatisch und ohne Vorselektion runterlade und die dann irgendwann in meiner Playlist auftauchen, gehört SWR2 Leben, und so bin ich über diese Sendung über Bulimie gestolpert, die mich doch ziemlich erschreckt hat.

Nicht weil sie irgendwie schockierender war als andere aus dieser Reihe, die über alle möglichen positiven und negativen Dinge erzählt, die einem eben so im Leben passieren können, sondern weil sie mir so unerwartet nahe kam.
Ich hab so viel von mir erkannt in den Beschreibungen dieser Frauen, die stark, selbstbewußt und tough wirken und irgendwie gefangen sind in den hohen Ansprüchen an sich selbst, vor allem dem, perfekt zu funktionieren und niemanden zu enttäuschen. Das sind genau die Sachen, von denen ich mich mühsam freistrampele...

Und dann ist mir auch, lang verdrängt, wieder eingefallen, daß ich als junge Frau mehrfach darüber nachgedacht habe, mir diese Eßstörung zuzulegen.
Essen ist für mich immer auch Trost und Entspannung gewesen, und deshalb Gewicht auch immer ein bißchen ein Problem. Ich bin ein nüchtern denkender Mensch, was also liegt näher, als das Essen ungehindert beibehalten zu können und das Gewichtsproblem zu umgehen, indem man es sich danach "nochmal durch den Kopf gehen läßt" - das klang so unglaublich überzeugend.
Mein erster Versuch war mühsam, weil ich lange gebraucht habe, den Brechreiz zustandezukriegen, und ich fand, daß das wunderbare Entspannungsgefühl, das mir das Essen verursacht hatte, durch die anschließende Quälerei ein bißchen eingeschränkt wurde, aber ich war überzeugt, das kann man lernen.
Bei meinem zweiten Versuch einige Wochen später habe ich mich irgendwie nicht so geschickt angestellt, und mir ist, neben einer großen Menge anderer ekliger Dinge, ein ziemlich großes Parikastückchen irgendwo relativ weit oben in der Nase (§@#&%?!) stecken geblieben und ließ sich für eine ganze Weile in keiner Richtung bewegen. Das war sehr unangenehm, und ich habe, weiterhin logisch denkend, beschlossen, daß das alles nicht so praktisch ist, wie ich es mir vorgestellt habe, und habe mich stattdessen einfach an den Gedanken gewöhnt, daß ich ein bißchen dicker bin, als mir lieb ist.

Und damit lebe ich eigentlich ganz gut. Und habe gute Zähne und eine heile Speiseröhre und einen funktionierenden Magen, und wem meine Figur nicht paßt, der kann mir gestohlen bleiben (ein bisher noch nie aufgetretenes Problem, btw.).

Trotzdem oder deshalb hat mich bei dieser Sendung kurz gegruselt, wie nah ich dran war, eine deutlich unerfreulichere Richtung einzuschlagen.

Paprika ist gesund.

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madove - 19. Jan, 22:00

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"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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