Nachdenklichkeit angesichts zu beantwortender Neujahrskarten
Als jemand, der aus der Teenagerzeit mit einer großen Fülle an Brieffreunden hervorgegangen ist (weil ich in meiner eigenen Stadt (fast) niemanden gefunden habe, mit dem ich hätte sinnvoll reden können und wollen, auf irgendwelchen aushäusigen Seminaren oder politischen Veranstaltungen aber sehr wohl), stelle ich zunehmend einen neuen Vorteil des Kinderhabens fest, der auf meiner persönlichen Pro- und Contra-Liste bisher gefehlt hat:
Man hat in Briefen was zu erzählen.
Mein Leben ist seit ein paar Jahren in einer Phase, in der sich äußerlich nicht viel ändert. Gleicher Mann, gleiche Wohnung, gleiche Arbeit. Früher konnte man eigentlich immer über Trennungen und neue Männer, irgendwelche anstehenden oder gerade zurückliegenden Prüfungen, über Umzüge oder Auslandsaufenthalte schreiben, alle Vierteljahr war irgendwas.
Unabhängig von Briefpartnern und ihren Kindern ist das jetzt glaubich generell ein Zustand, den ich etwas schwierig finde. Ich habs nicht so mit Sicherheit und Ruhe, ich mag lieber Veränderungen alles Art. Das Neue, das Kennenlernen, das mich-erstmalig-Zurechtfinden.
Das dadurch legitimierte Chaos.
Natürlich passieren Dinge: ich konsumiere unterschiedliche Arten von Kultur, ich denke viel nach und gelegentlich auch was Neues, meine Beziehung entwickelt sich auf und ab und natürlich auch weiter, und ich könnte die Weltlage kommentieren.
Aber vieles davon kann und mag ich nicht in Worte fassen, zu schwer, zu komplex, zu unsicher, und manchmal beneide (und manchmal verachte) ich meine Freunde heimlich, wenn sie einen ganz Brief füllen können mit den neuesten Errungenschaften ihrer Zwerge. Welcher kommt in die Schule, welcher kann laufen, wie läuft die Schwangerschaft.
Und dann vielleicht, wenn ich Glück habe, noch ein paar nachdenkliche Sätze darüber, daß sie irgendwie gar nicht mehr zu sich kommen vor lauter Arbeit und Kindern.
Wahrscheinlich ist es eigentlich doch nur eine konkrete Ausprägung der Punkte auf meiner Liste: Pro - gefühlte Antwort auf die Sinnfrage; Contra - Stimmt ja gar nicht, ist nur weitergereicht, wie bei einem Schneeballsystem.
Man hat in Briefen was zu erzählen.
Mein Leben ist seit ein paar Jahren in einer Phase, in der sich äußerlich nicht viel ändert. Gleicher Mann, gleiche Wohnung, gleiche Arbeit. Früher konnte man eigentlich immer über Trennungen und neue Männer, irgendwelche anstehenden oder gerade zurückliegenden Prüfungen, über Umzüge oder Auslandsaufenthalte schreiben, alle Vierteljahr war irgendwas.
Unabhängig von Briefpartnern und ihren Kindern ist das jetzt glaubich generell ein Zustand, den ich etwas schwierig finde. Ich habs nicht so mit Sicherheit und Ruhe, ich mag lieber Veränderungen alles Art. Das Neue, das Kennenlernen, das mich-erstmalig-Zurechtfinden.
Das dadurch legitimierte Chaos.
Natürlich passieren Dinge: ich konsumiere unterschiedliche Arten von Kultur, ich denke viel nach und gelegentlich auch was Neues, meine Beziehung entwickelt sich auf und ab und natürlich auch weiter, und ich könnte die Weltlage kommentieren.
Aber vieles davon kann und mag ich nicht in Worte fassen, zu schwer, zu komplex, zu unsicher, und manchmal beneide (und manchmal verachte) ich meine Freunde heimlich, wenn sie einen ganz Brief füllen können mit den neuesten Errungenschaften ihrer Zwerge. Welcher kommt in die Schule, welcher kann laufen, wie läuft die Schwangerschaft.
Und dann vielleicht, wenn ich Glück habe, noch ein paar nachdenkliche Sätze darüber, daß sie irgendwie gar nicht mehr zu sich kommen vor lauter Arbeit und Kindern.
Wahrscheinlich ist es eigentlich doch nur eine konkrete Ausprägung der Punkte auf meiner Liste: Pro - gefühlte Antwort auf die Sinnfrage; Contra - Stimmt ja gar nicht, ist nur weitergereicht, wie bei einem Schneeballsystem.
madove - 24. Jan, 07:02