Freitag, 5. Februar 2010

Das italienische Wort des Monats (2)

appallottolarsi, refl. v.
(sich zusammenrollen/-kugeln, von palla, f. (Kugel))

Ein sehr sympathisches Verb; wegen der vielen netten Doppelkonsonanten.
Und weil es das beschreibt, was ich dieses Wochenende zu tun gedenke.

Wir üben im ganzen Satz:
"Adesso mi appallottolo sul divano e non esco mai più in questo freddo del ca##o."
(Jetzt rolle ich mich auf dem Sofa zusammen und gehe nie wieder raus in diese Sch###kälte.)

Prosopadingsda?

Seit mir eine Bekannte erzählt hat, daß bei ihr eine Prosopagnosie diagnostiziert wurde, frag ich mich echt immer wieder, ob ich das auch habe.

Wenn, dann nicht extrem, denn klar, ich erkenne eine Menge Leute problemlos. Aber erstens hängt das ganz stark an Frisuren, Kleidern und Sprache (wie oft bin ich schon längere Zeit plaudernd neben älteren Herren hergelaufen, die einen ähnlichen beigen Parka trugen wie mein Vater, der an einem Schaufenster stehengeblieben war), und vor allem verwechsle ich auch oft Leute paarweise, bei denen andere keine Ähnlichkeit entdecken können.
Ich habe zum Beispiel mehrere Folgen gebraucht, bis ich Batic und Leitmayr auseinanderhalten konnte (nicht die Namen, sondern wirklich die Personen. Also einer geht in eine Wohnung, und dann sieht man einen, der telefoniert, und ich weiß nicht, ist das der selbe oder der andere), und war in einer italienischen Krimiserie völlig überrascht, als nach 3 oder 4 Folgen ZWEI Personen in der gleiche Szene waren, die ich beide für den selben Assistenten des Kommisars gehalten hatte und die, so im direkten Vergleich nebeneinander, ziemlich verschieden aussahen.

Und heute war sie wieder da, diese nette, relativ hübsche, gut angezogene, dezent geschminkte sehr junge Frau mit den dunklen, glatten, etwas über schulterlangen Haaren, die in ALLEN Steuer- und Anwaltskanzleien dieser Stadt als Anwaltsgehilfin arbeitet. Und ich muß jedesmal fragen, für welche diesmal. Mein einziger Trost ist, daß sie es mir nicht so übelnehmen kann, weil jede ihrer Instanzen die Frage ja nur 2-3 mal jährlich kriegt, auch wenn ich sie in meiner Wahrnehmung alle der selben Frau stelle.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Retter in der Not

Ich habe gerade eine Phase, in der ich den Draht zur Tagespolitik verloren habe. Ohne Fernseher entfällt die tägliche automatische Tagesschau, aus dem Radiohören sind die einzelnen Sendungen als Podcasts geworden, da ist kein Zwangsnachrichtenblock dazwischen.
Ich lese viel Politisches im Netz, mehr als je zuvor, denk ich; aber über Analysen, Grundlagen, Perspektiven, Alternativen. Sobald etwas die Tagespolitik streift, kommt mir das Kotzen bin ich ein wenig ratlos und möchte Dinge artikulieren, die als Aufforderung zu Straftaten gewertet werden könnten.
Da trifft es sich doch gut, herauszufinden, gerade jetzt, zur Erbauuung, Ermutigung und Information, daß einer der zwei Gründe, einen Fernseher zu haben (neben Tatort), komplett und funktionierend in der ZDF Mediathek vertreten ist:
Neues aus der Anstalt.
Danke.

Dienstag, 2. Februar 2010

Zielgruppenanalyse

Zwei dynamische Herren im Anzug betreten die Werkstatt. Sie strahlen Durchsetzungskraft, Zielstrebigkeit, Flexibilität, Teamgeist und was weiß ich für Schlüsselqualifikationen aus und steuern strahlend und ohne zu zögern auf mich zu.

Nr.1 (mit dynamischem Händedruck): "Guten Tag. Ich bin das neue Gesicht von [regionale Großvertretung einer schicken deutschen Automarke] und möchte mich vorstellen."
Ich: "Guten Tag. Was zum Henker führt Sie zu mir?"
Nr.2: Wir besuchen gerade die Unternehmen des Mittelstands hier in der Innenstadt, eben um uns vorzustellen. Ich lasse Ihnen mal unsere Karte da, vielleicht haben Sie ja für Ihren Fuhrpark mal Interesse."
Ich (mit den Armen den Raum zeigend): "Äh. Ich glaube, da sind Sie hier falsch. Ich bin eher der Kleinst- als der Mittelstand, und ich habe keinen Fuhrpark."
Nr.2 (sieht sich um und nimmt erstmalig seine Umgebung, eine winzige Handwerkswerkstatt, wahr. Nach kurzem Denken hat er offensichtlich seine Zielgruppenanalyse aktualisiert und verkündet strahlend): "Wir führen auch Gebrauchtwagen!"

Ich mußte ihn wieder enttäuschen, habe aber im weiteren Verlauf des Gesprächs erfahren, daß besagte Automarke auch Fahrräder herstellt; warum sagen sie das nicht gleich?! Damit ist die Chance, mich als Kundin zu gewinnen, von 0% auf 1% gestiegen, oder so.
Trotzdem danke.

Farlibt

Also das kam so:
Neil hat irgendwas Unwichtiges getwittert, über seine Cousine, der irgendwas Seltsames mit einer Packung Gefilte Fisch passiert ist, oder so. Ich bin völlig unkundig, was jüdische Traditionen und Gerichte betrifft und dachte, das klingt ja lecker und habe danach gegoogelt.
Das Rezept zieht mich nicht sooo an, aber als Nebenprodukt bin ich an dieser Münchner Klezmerband vorbeigekommen... und jetzt bin ich - naja, 'farlibt' halt.



Die Frau. Die Stimme. Die Geige. Das Akkordeon. Alles.

Sind jetzt schon Wochen, daß ich die zwei Alben mindestens einmal täglich hören muß. Ist mir schon lange nicht mehr so passiert.

Auch wenn der Bandname, finde ich, eigentlich nicht so geglückt ist (Kommentar meiner Schwester: "Da könnte man seine Band ja auch 'Pfälzer Saumagen' nennen!"), bin ich froh, daß er mir zu diesem Zufallfund verholfen hat...
http://www.gefilte-fish.net

Sonntag, 31. Januar 2010

Wiedergewonnene Freiheit

Das war ein gelungenes Wochenende.
Unter anderem habe ich gestern endlich im Keller aufgeräumt, meine Flex gefunden und damit mein Fahrradschloss aufgeflext, das seit Wochen vereist inzwischen zugerostet war.
Jetzt bin ich also wieder im Besitz eines funktionsfähigen Fahhrads; ein entscheidendes Stück Lebensqualität und Freiheit. Laufen ist so langsam, und ich bin da nicht besonders ausdauernd, und die Busse fahren nicht, wann und wo ich will, außerdem sind da drin immer Menschen, die alle irgendwie böse gucken, finde ich...
Ich hab es sofort benutzt, um auf herrlich verschneiten, sonntäglich ungeräumten und fast unbetretenen Wegen zur Werkstatt zu radeln, wo ich auch wochendens Schneeräumpflicht habe, und habe unterwegs in einem kleinen Wohnviertel, wo ich überhaupt nicht mit dem Auftreten derartiger Fahrzeuge gerechnet hätte, eine wirklich gute Verwendung für einen Traktor gesehen:


trraktorr


Ich bin sooo neidisch! :o)

Donnerstag, 28. Januar 2010

9-Stunden-Tag hinter großen, alten, einfachverglasten Schaufenstern

Unterwäsche

+ Leggings 1
+ Baumwollkniestrümpfe (geringelt)
+ Leggings 2
+ Wollsocken
+ Jeans

+ Wollhemdchen
+ T-Shirt
+ Baumwollrolli
+ Dicker Pullover

+ Halstuch
+ Fleecedecke um den Bauch gewickelt
+ Arbeitsschürze

Wenn ich laufe, seh ich wahrscheinlich aus wie ein Pinguin. Nur daß der nicht so friert.

Dienstag, 26. Januar 2010

menno...

... da ist doch aus der Waschmaschine nur einer meiner zwei Lieblings-Fleecehandschuhe zurückgekommen. Nachdem ich das Flusensieb a) gefunden und b) gereinigt habe, ohne ihn wiederzufinden, hab ich einen Trauermonat gewartet (bescheuert, bei dem Wetter) und mir dann neue bei ebay gejagt. Aber nicht so tolle.
Und wer krabbelt gestern abend unten aus dem Bein der Jogginghose des Mannes(TM)? Genau! Große Freude meinerseits, nur: Jetzt find ich den anderen nicht mehr. Ich werd ihn doch nicht weggeworfen haben? Irgendwo muss er doch sein?
Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Aufzüge

Ich habe nie den Wunsch gehabt, zu schreiben; in meiner Jugend keine schlechten Gedichte gebaut und nie auch nur eine kleine Kurzgeschichte in Erwägung gezogen. Das einzige, was diesbezüglich immer meine Fantasie angeregt, worüber ich immer mal "was schreiben" wollte, sind ... - Aufzüge.
Aufzüge sind toll. Man geht aus einem Raum in einen sehr kleinen, sehr abgeschlossenen und sehr anderen Raum, und tritt nach kurzer Zeit durch die selbe Tür in eine völlig andere Welt.
Ich stelle mir Aufzüge immer als Raumschiffe, Zeitmaschinen, Tore zu Wasauchimmer vor und spüre immer die ganz leichte Hoffnung, DIESES Mal werde die Tür tatsächlich irgendwoganzandershin aufgehen.

Aus dieser persönlichen jahrzehntealten Vorliebe heraus hat mich dieses alberne Video irgendwie total begeistert; mehr die Idee als die Umsetzung, auch wenn es ja nicht genau das Gleiche ist; die "andere Welt" ist da ja IM Aufzug. Trotzdem.

Sonntag, 24. Januar 2010

Nackt.

Während ich über Neil und Amanda geschrieben und versucht habe in Worte zu fassen, was mich an ihnen begeistert, habe ich einen Aspekt von Amanda vergessen; oder vielleicht fällt er auch unter "macht was sie will, auch wenn sie damit aneckt". Und das ist die Tatsache, daß sie gerne mal nackt ist.

Das ist an sich noch nichts Besonderes, ein Blick ins Internet oder die Bildzeitung zeigt viele nackte Leute, aber sie scheint das einfach grundsätzlich gerne zu sein, sozusagen in ihrer Freizeit, nicht um Skandale zu produzieren oder sexy zu wirken (auch wenn sie beides billigend in Kauf nimmt), sondern - ja, warum eigentlich?

Und das ist genau mein Punkt. Für mich ist das eigentlich die falsche Frage. Die Frage ist: Warum eigentlich NICHT?

Ich meine, draußen schneits grade, das ist Antwort genug. Und ich hab auch keine expliziten FKK- oder gar exhibitionistischen Tendenzen. Außerdem bin ich in den letzten Jahren nicht jünger oder schlanker geworden, und geniere mich dafür ein bißchen, weil ich mich nicht sooo schön finde. Aber angenommen, ich hätte jetzt Lust, mich nackt auf eine Parkbank zu setzen oder nackt eine zentrale Kreuzung zu überqueren, dann verstehe ich einfach nicht, warum das ein Riesentheater geben muß. Ich meine, ich verstehs wirklich nicht.

Und es regt mich auf, wenn man versucht, irgendwelche Teile, die an mir dran sind, und zwar 24 Stunden am Tag, und die (so oder invers) alle (ALLE!) anderen Leute auch haben, und die angeblich der Herrgott da dran gemacht hat, für peinlich zu erklären, ihre Existenz zu vertuschen oder auch, ihnen eine ausschließlich sexuell aufgeladene Bedeutung zu geben. Zugegebenerweise haben sie die in bestimmten Situationen, aber 95% der Zeit sind es einfach Körperteile. Kann man die nicht einfach in Frieden existieren lassen, versteckt oder offen, ohne dieses Affentheater?

Ich verzichte darauf, auch noch auf das Affentheater einzugehen, das ausbricht, weil man Amanda Palmer nicht nur gelegenlich nackt sieht, sondern auch noch mit UNRASIERTEN ACHSELN. Weltuntergang.
Ich fühl mich wirklich oft im falschen Film.

Dazugekommen

Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
Ein Lebenszeichen! Wie...
Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
Hach, Gesprächsfetzen....
Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

Über mich

"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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