Unnötig kompliziert

Samstag, 15. Oktober 2011

Mein armer Italiener...

In unserer fiesen Sprache hat man einfach überhaupt keine Chance, mal was zu erraten.

Nein, Schatz, "Antwort" hat selbstverständlich nicht das gleiche Geschlecht wie "Wort", und die Pluralform ist weder "Antwörter" noch "Antworte". Aber wir meinen das nicht böse. Geh wieder zurück in Dein Zimmer, weiter auswendig lernen.

Dienstag, 20. September 2011

Trost

Gespräche im Bekanntenkreis:

A (Ende 20): "Mensch, ist das ein stressiges Jahr! Ich bin ständig auf Hochzeiten eingeladen!
madove, neidisch: "Hast du's gut. Bei mir sind grade alle beim zweiten Kind, da kriegt man überhaupt niemanden mehr zu Gesicht"
B (deutlich älter): "Halt durch, bald kommt die Scheidungswelle, Du wirst Dich vor Anrufen nicht retten können!"
C (Mitte 30, wie ich): "Nein, schon vorher. Kommen schon die Anfragen, ob Du ein schickes Grundstück kennst?"
madove: "Stimmt, die kommen schon!"
B: "Sei unbesorgt, dann ist die Scheidungswelle auch nicht mehr weit!"

Montag, 19. September 2011

Ui...

... man bietet mir ein kleines Abenteuer an. Also eigentlich nichtmal mir, aber es könnte vielleicht an mir hängenbleiben. Nix Gefährliches, nur ein bißchen außerhalb meiner normalen Reichweite.

Spontaner Reflex: Schüchtern und bescheiden zurückziehen, ich bin nicht ideal dafür, ich wäre sicher furchtbar aufgeregt, alle andern könnten das besser.

Aber mein erster Schritt Richtung "wild und ungestüm" soll dann doch immerhin werden, mich nicht völlig auszuschließen. Hihi. Mal gucken, was draus wird. Und dann soll das Schicksal entscheiden.

Aber lustig ist es ja schon, nur wegen der Frisur in der ganzen Stadt bekannt zu sein.

Donnerstag, 15. September 2011

Haben oder Sein

Das wird der Versuch, ein ganz grundlegendes Phänomen zu beschreiben, das meine komplette soziale Interaktion, insbesondere die mit Männern, prägt und verkompliziert und mir, auch rein intellektuell, schwer auflösbar erscheint.
Zumindest für mich.

Angenommen, ich "begegne" einer Person, die ich toll finde.
Und zwar nicht nur sachlich bewundere, sondern von der ich begeistert und emotional berührt bin, sei es auf intellektuellem oder künstlerischem Gebiet, sei es wegen ihrer Art oder ihres Aussehens oder sonst irgendeiner Eigenschaft, egal. Eine reale Person in meinem Umfeld, ein fiktiver oder historischer Charakter, eine Person des öffentlichen Lebens (das ist wohl so ein Zwischending zwischen den ersten beiden), egal.
Ganz allgemein.

Dann versuche ich dieser Person näherzukommen, intellektuell wie physisch, und werde je nach Konstellation mehr Bücher mit oder von ihr lesen, youtube-Videos anschauen, (sehr viel früher und sehr selten:) Fan-Briefe schreiben, oder eben versuchen, in der Fachschaft einen Tee mit dieser Person zu trinken.
Wenn ich nicht liiert bin und die Person in Alter und Geschlecht meinen Präferenzen entspricht (und es sich nicht um eine Romanfigur handelt...), werde ich wahrscheinlich auch versuchen, sie in meinen Bau zu schleppen. Mit wechselndem Erfolg.

Jedenfalls stoße ich an irgendeinem sehr frühen oder sehr späten(...) Punkt dieses phantasierten oder realen Näherkommensprozesses immer auf das gleiche Dilemma:
Irgendwann merke ich, daß meine Rolle in dem Stück, egal, wie nah ich käme, immer die der "Frau an seiner/ihrer Seite" wäre.
Die Leserin des Autors, der Fan des Stars, die Frau des tollen Mannes, die beste Freundin der tollen Frau.

Und dann stelle ich fest, daß die eigentliche Sehnsucht nicht die nach Zusammensein mit dem/der Angebeteten war, sondern der Wunsch, die Person zu SEIN, oder WIE die Person zu sein.
Das ist sicher auch eine ganz normale menschliche Sehrsucht, aber ich kann sie emotional von dem Wunsch nach Zusammensein nicht sinnvoll unterscheiden.

Das führte dazu, daß ich ein paar Jahre lang, nachdem ich hauptsächlich damit beschäftigt war, real existierende und (imho) bewundernswerte Männer in meinen Bau zu schleppen, sehr besorgt darüber war, daß meine Wünsche zunehmend darum kreisten, wie sie zu sein. Also weniger, ihnen nah zu sein, sondern eben wie sie. Und weil es alles Männer waren, hatte ich eine Zeitlang sogar Sorge, ich wolle eigentlich ein Mann sein.
Das will ich immer noch, oft, aber sobald ich eine wunderbare Frau treffe, will ich eben auch wie die sein. (Weil ich auf Männer stehe, finde ich aber spontan viel öfter Männer wunderbar. Das verkompliziert die Vorbildfindung.)

Müßig zu erwähnen, daß ich eigentlich ICH sein will, und natürlich vor allem bestimmte Eigenschaften beneide. (Der Satz war nur für meine eventuell mitlesenden Eltern, die sich sonst Sorgen um mein Selbstwertgefühl machen. Darum geht es mir aber gar nicht.)

Im Ergebnis führt das dazu, daß ich längere Freundschaften und Beziehungen wiederum nur mit Leuten aushalte, die ich zwar mag, aber nicht ernsthaft bewundere. Weil ich da mehr von MIR merke und weniger in die "an ihrer Seite"-Rolle rutsche, vor der ich dann irgendwann wieder fliehen muß.
Es ist sicher auch nicht wichtig, Freunde oder Lebensabschnittspartner den ganzen Tag zu bewundern, aber es kommt mir dann so seltsam vor, im Vergleich zu den vielen (für mich) bewundernswerten Gestalten da draußen, die ich hätte haben können und neben denen ich es nicht ausgehalten habe.
Ich suche in mir noch nach einem Modus für Bewunderung ohne Neid. Oder ohne temporäre Selbstaufgabe. Dann könnte ich mit einer Menge toller Leute zusammensein, und wäre einfach ein anderer "toller Leut" mit ihnen.
Aber vielleicht bin ich das ja die ganze Zeit und merke es nur nicht?

Kompliziert.
Versteht Ihr, was ich meine? (Ich nicht wirklich.)
Kennt Ihr das Problem?

Montag, 12. September 2011

Schweinsöhrchen

Vor kurzem haben wir im Supermarkt unseres Vertrauens in der Frischbackwarenselbstbedienungsecke Schweinsöhrchen entdeckt.
Sobald wir uns in sie verliebt hatten, wurden sie aus dem Programm genommen. Die vom Bäcker sind nicht halb so lecker.

Nun ist das ja kein Hexenwerk. TK-Blätterteig mit viel Zucker (ggf. zzgl. Vanillezucker und etwas Zimt) bestreuen, von beiden Seiten zur Mitte einrollen und in Scheiben schneiden. Backen.
Also hab ich am Samstag eine kurze Abwesenheit des Mannes genutzt, um ihm diese kleine Überraschung zu bauen. Und sie ist auch geglückt: Das Rezept hat funktioniert und der Mann war sowohl angemessen überrascht als auch erfreut.
Das Ganze ist nur deshalb (ansatzweise) erwähnenswert, weil wir in brilliant synchronisierter Weise beim Probieren gleichzeitig folgendes gesagt haben

madove:
Mmmh. Gar nicht schlecht.
Nicht ganz blätterig genug, zu massiv.
Und vielleicht etwas weniger Zucker, nächstes Mal.
Und sie sind ein bißchen zu hell.
Aber sonst prima.
Der Mann:
Mmmh. Gar nicht schlecht.
Nur nicht fest genug, ein bißchen zu luftig...
Und es fehlt ein bißchen von diesem süßen Zeug da.
Und sie sind ein bißchen zu dunkel.
Aber sonst prima.

Neinnein, es ist nicht wichtig für eine Beziehung, daß man in allem den gleichen Geschmack hat (wär ja langweilig), aber so gelegentlich...?
Naja, ein weiteres Feld für einen unserer berüchtigten Kompromisse... ;-)

Freitag, 9. September 2011

Wie wird man seine Freunde los?

Immer wieder dasselbe Spiel:

Jemand macht irgendwas besonders Nettes für mich (eine lange mail, ein gelungenes Geschenk, oder in diesem Fall eine besondere und unerwartete Einladung, die ich leider nicht annehmen kann), und ich bin so erfreut und gerührt, daß ich mich gerne irgendwie angemessen bedanken würde.
Also wirklich. So daß es auch rüberkommt. Nicht nur so ein blödes Dank-Kärtchen oder irgendwelche Standardsätze.
Und egal, was ich denke oder schreibe, es kommt mir so platt und unglaubwürdig vor, daß ich immer denke, komm, das probierst Du morgen nochmal schöner.
Mit dem Ergebnis, daß ich soundsooft gar nichts von mir hören lasse, weil es dann irgendwann schon soviele Monate her ist, daß ich mich überhaupt nicht mehr traue, mich zu melden und versuche, das alles zu verdrängen.

Diesmal hab ich die halbfertige Skizze meiner Dankes- und Absagemail wenigstens schon eine Woche nach dem Termin, zu dem ich eingeladen war, wiedergefunden und mich dann sofort an eine der aktuellen und bescheuerten Situation angepaßte Entschuldigung gesetzt (die mir völlig unangemessen und oberflächlich vorkommt) UND sie abgeschickt.
Weil das Freunde sind, die ich nicht einfach unterwegs irgendwo verlieren will.

Aber ziemlich beknackt ist das schon alles.

Mittwoch, 31. August 2011

Bitte sehr, nach Ihnen

in den letzten Tagen denke ich oft an einen lieben Professor meiner Fakultät, der unter anderem dadurch auffiel, daß er an Türen und Durchgängen jeder anderen Person stets höflichst und insistierend den Vortritt ließ.
Auch normal höfliche Menschen, die das eigentlich spontan auch machen würden, erkannten sofort, daß es aussichtslos ist, und passierten.

Ich habe mich immer gefragt, was passieren würde, wenn er einmal jemandem begegnete, der ihm auf diesem Gebiet ebenbürtig ist. Ich nehme an, sie stünden noch heute an jenem Durchgang und würden sich gegenseitig liebenswürdigst auffordern, doch zuerst zu gehen.

In meinem Kopf spielt sich in den letzten Tagen Ähnliches ab - ich brüte an mehreren Dingen,
die ich bloggen möchte, und sie sind alle dreiviertelsfertig gebrütet und knüllen sich hinter der Tür, aber keiner kann sich durchringen, als erster rauszugehen.
(Ich habe es vermutlich nicht besser gemacht, indem ich mich in der Zwischenzeit woanders ein bißchen verausgabt habe...)

Jedenfalls lasse ich die Einträge jetzt ein bißchen in Ruhe, mache ihnen nicht auch noch Zeitdruck bei ihrem Spielchen, und lasse mich überraschen, wer als Erster nachgibt und sich von mir verschriftlichen läßt. Manchmal lösen sie sich dann aber auch irgendwann in Wohlgefallen auf. Wir werden sehen.

Please hold the line.

Montag, 22. August 2011

Bin ich zu blöd?

Aus verschiedenen Gründen (Firefox entwickelt sich gerade seltsam, außerdem hab ich ein sehr sehr altes Notebook neu aufgesetzt und wollte gucken, wer schneller ist), bin ich gerade versuchsweise und temporär zum Feind übergelaufen auf Googles hauseigenen Browser Chrome umgestiegen.
Ich kann mir noch kein abschließender Urteil erlauben. Er ist VIEL schneller als mein Firefox, wobei letzterer auch mit zig geliebten Extensions überladen ist. Aber man kann viel weniger einstellen, und ich bin ziemlich pingelig und hätte gerne alles genau so konfiguriert, wie ich es will. Es gibt auch nicht viele Erweiterungen, die meinen Wünschen entgegenkommen.

Aber was mich vor allem total irritiert:
Ich kann damit nicht vernünftig suchen.
...!?
Mir fehlen alle Funktionen meiner google-Toolbar, wie z.B.die direkte Auswahl, mit welcher (Google-)Suchmaschine ich jetzt suchen möchte, also Bilder oder maps oder site search... Und vor allem fehlt mir die Funktion, die gefundenen Begriffe in der Seite zu highlighten und direkt dahinzuspringen. Und ich finde keine Toolbar und keine Erweiterung dafür.

Wenn ich in den nächsten Tagen nicht noch eine Lösung (oder meinen Fehler) finde, werde ich von der Nutzung von Chrome wieder Abstand nehmen, weil ich damit nicht vernünftig googlen kann.
Das kann doch nicht wahr sein.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Piacere! Molto bene, grazie, e Lei?

Zu den Dingen, die mein Beruf zum Glück selten bis nie mit sich bringt, gehören schicke Empfänge. Beim Beruf des Mannes ist das leider ein bißchen anders, und wenns hart auf hart kommt, muß er auch die Frau vorzeigen, shit happens.

- Das seltsame Gefühl, ein in Abendgarderobe verkleideter Hobbit zu sein, geht immer relativ schnell vorbei, vor allem, weil die anderen Leute eigentlich meistens wie noch schlechter verkleidete Hobbits aussehen, sich aber dabei irgendwie ernst zu nehmen scheinen.

- Ich leide in vollen engen Räumen stark darunter, automatisch immer jemandem im Weg zu sein, außerdem leide ich auch unter allen anderen Leuten, die anderen dritten Leuten im Weg sind und denen das völlig egal zu sein scheint.
Nachdem ich den Weinausschank gefunden hatte, ließ sich das Gefühl allmählich kontrollieren.

- Ich werde nie verstehen, welchen Italieniern ich die Hand und welchen ich zwei Küßchen geben muß. Ich verhalte mich daher immer sehr passiv.
Und ich muß mir fürs nächste Mal eine Frisur ausdenken, bei der keine Dreadlocks vor meinen Wangen hängen, die ich irgendwelchen Würdenträgern beim Küßchengeben an die Nase drücke. Kratzig.

- Nach einer Weile habe ich das Gleichgewicht gefunden, in der Öffentlichkeit gerade so gut Italienisch zu sprechen, daß niemand denkt, er müsse sein Deutsch an mir ausprobieren (das endet meist böse), aber auch so schlecht, daß sich niemand wundert, wenn ich zu Themen, über die ich nicht reden will (zum Beispiel, wenn es darum geht, wessen Frau besser kocht, oder wessen Mann das dickere Auto hat), einfach ein bißchen dumm gucke und "Si, si..." sage, damit man mich in Ruhe läßt.

- Das Buffet war toll.

- Ich fühle mich immer wie ein Ethnologe, der irgendeinen fremden Stamm beobachtet. Nicht weil es Italiener sind; das geht mir auf deutschen Vernissagen o.ä. genauso. Einfach diese komischen Gebräuche. Bei Stöckelschuhen angefangen.

Dienstag, 24. Mai 2011

Ist die Katze aus dem Haus...

...tanzen die Mäuse.
Jedenfalls hatte ich mir das so vorgestellt. Der Mann ist drei Tage in Italien, und ich hatte soviel vor, was in einer WIRKLICH kleinen Wohnung eher schwierig ist, wenn man da gleichzeitig auch noch zu zweit wohnen will:
Die Nähmaschine aufstellen, Schnittmuster auf dem Boden ausbreiten und dort eine Weile angeordnet liegen lassen können, vielleicht auch alle Papiere für die Steuererklärungen auf allen vorhandenen Tischen verteilt sortieren, ein paar Sachen löten, ein paar Blumen umtopfen, alle Bettwäsche auf einmal waschen und überall in Wohnung aufhängen, und am besten alles ein bißchen gleichzeitig und dann liegen lassen, bis ich von der Arbeit wiederkomme und weitermachen kann.

Stattdessen habe ich mir gleich gestern morgen einen kleinen Hexenschuß zugezogen, außerdem meine Tage und ein bißchen Kopfweh, und so watschle ich vom Kühlschrank zum Bett und vom Bett zum Kühlschrank, maunze gelegentlich und mache ansonsten - gar nix.
Das wär jetzt nicht nötig gewesen.

Dazugekommen

Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
Ein Lebenszeichen! Wie...
Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
Hach, Gesprächsfetzen....
Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

Über mich

"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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